Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Deutschland schlägt Aserbaidschan
Die DFB-Elf gewinnt 5:1 (1:1) gegen Aserbaidschan und knackt den Weltrekord
KAISERSLAUTERN (dpa) - Weltmeister Deutschland hat die Qualifikation für die Fußball-WM in Russland mit dem zehnten Sieg im zehnten Spiel beendet. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw setzte sich am Sonntag in Kaiserslautern gegen Aserbaidschan mit 5:1 (1:1) durch. Die Treffer für die DFB-Auswahl erzielten Leon Goretzka (8./ 66.), Sandro Wagner (54.), Antonio Rüdiger (64.) und Emre Can (81.). Für die Gäste hatte Ramil Sheydaev (34.) getroffen.
KAISERSLAUTERN (dpa/SID) Zehntes Spiel, zehnter Sieg – trotz einer eher indiskutablen ersten Hälfte hat die DFB-Elf den Weltrekord in der WM-Qualifikation geknackt. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw feierte in der Gruppe C trotz großer Rotation ein 5:1 (1:1) gegen Aserbaidschan und damit eine perfekte Quali. Das war zuvor nur Spanien vor der WM 2010 in Südafrika gelungen, allerdings mit schlechterer Tordifferenz. „Wir haben Konstanz bewiesen. Eine rundum gelungene Qualifikation“, sagte Doppeltorschütze Leon Goretzka.
Mit dem WM-Ticket in der Tasche und sieben Änderungen in der Startelf schien allerdings drei Tage nach dem 3:1 gegen Nordirland etwas die Luft raus. Leon Goretzka traf zwar noch zauberhaft per Hacke (8.), danach wurden jedoch Abstimmungsprobleme offenbar, die Ramil Scheydajew (34.) zum Ausgleich nutzte. Sandro Wagner (54.), Antonio Rüdiger (64.), erneut Goretzka (66.) und Emre Can (81.) bewahrten die Weltmeister vor einem Fleckchen auf der weißen Weste. Am Ende standen 43:4 Tore in der Quali.
Der mögliche Weltrekord sei „auch eine Motivation“gewesen, „klar. Schön, dass es so geklappt hat“, sagte Wagner, der aber zugab, dass die erste Halbzeit spielerisch nicht so gut gewesen sei. Und weiter: „Ich wollte unbedingt ein Tor machen und der Mannschaft helfen.“
Die Partie gegen Aserbaidschan hatte der Bundestrainer schon vorher mit Blick auf das große Ziel Titelverteidigung als Beginn der Testphase deklariert und angekündigt, den Zuschauern „Freude bereiten“zu wollen. Dies misslang anfangs jedoch gründlich – und gelang nur dem Schalker Goretzka mit seinem sehenswerten Hackentreffer aus fünf Metern. Abgesehen von der traumhaften Aktion leistete sich die neuformierte DFB-Elf mit Shkodran Mustafi hinter Joshua Kimmich, Emre Can und Niklas Süle zu viele Fehler im Spielaufbau. Schon in der ersten Minute spielte Torwart Bernd Leno dem Gegner den Ball in die Füße, in der 13. Minute verpasste Richard Almeida nach feinem Zuspiel von Scheydajew das 1:1.
20 Minuten waren gespielt, als Löw nach einem weiteren misslungenen Pass von Can und einem weiteren Wackler von Leno an der Seitenlinie erstmals fuchsteufelswild wurde. Die erste Hälfte fand ihren Tiefpunkt dann wenig später beim Ausgleich für Aserbaidschan. Der zunächst ganz schwache Julian Brandt verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung, Mustafi verletzte sich im Laufduell mit Scheydajew und blieb liegen. Der Angreifer narrte Antonio Rüdiger, der in der 22. Minute für den angeschlagenen Süle gekommen war, und düpierte auch noch Leno mit einem Schuss in das kurze Eck. „Es war schwierig am Anfang, man hat gemerkt, dass wir in der Konstellation noch nie zusammengespielt hatten“, sagte Löw.
Nach dem Wechsel wurde es dann aber standesgemäß. Im dritten Anlauf klappte es bei Wagner, der eine Brandt-Flanke per Kopf zum 2:1 vollendete. Rüdiger, Goretzka und Can sorgten mit ihren Toren noch für einen versöhnlichen Abschluss des Abends. Der einzige deutsche Aussetzer blieb folgenlos: Magomed Mirzabekov traf erst nur den Pfosten, der für Mustafi eingewechselte Matthias Ginter klärte auf der Linie (85.).
Tore: 1:0 Goretzka (8.), 1:1 Scheydajew (34.), 2:1 Wagner (54.), 3:1 Antonio Rüdiger (64., Eigentor), 4:1 Goretzka (66.), 5:1 Can (81.). – Zuschauer: 37.613.