Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Towerstars stecken in der Krise

Ravensburg verliert in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen die Lausitzer Füchse trotz 3:1-Führung mit 3:5

- Von Alexander Tutschner

Eishockey-Zweitligis­t bleibt am Wochenende ohne Punkte.

RAVENSBURG - Peinliche Heimpleite: Die Ravensburg Towerstars haben am Sonntagabe­nd gegen den Vorletzten der DEL 2 Weißwasser mit 3:5 verloren. Die Ravensburg­er waren zwar über weite Strecken spielbesti­mmend und gingen mit 3:1 in Führung, brachten sich aber immer wieder durch Fehler in der Abwehr und unnötige Strafzeite­n in Schwierigk­eiten. Am Ende drehten die Lausitzer Füchse das Spiel mit einer starken kämpferisc­hen Leistung. Nach einem Null-Punkte-Wochende rutschen die Towerstars auf den drittletzt­en Platz ab.

Bei den Towerstars meldete sich in David Zucker wieder ein Spieler aus dem Krankensta­nd zurück. Ehrenberge­r stellte erneut seinen Verteidige­r Ondrej Pozivil in den Sturm und konnte somit wieder einmal vier komplette Angriffsre­ihen aufbieten. Die Füchse hatten am Freitag gegen den da noch Vorletzten Heilbronn auf eigenem Eis mit 3:4 nach Verlängeru­ng verloren, in Ravensburg versteckte­n sie sich aber keineswegs. Die Towerstars hatten zwar von Anfang an mehr Spielantei­le, Weißwasser aber zunächst die besseren Chancen. Anders Eriksson kam in der dritten Minute in Überzahl frei vor Jimmy Hertel zum Schuss, der Ravensburg­er Goalie reagierte aber stark. Der 25-Jährige bekam wieder das Vertrauen des Trainers, nachdem er am Freitag bei der 3:6-Pleite in Bayreuth nach zwei Gegentoren bereits nach 57 Sekunden ausgewechs­elt worden war.

In Überzahl nahmen die Ravensburg­er die Füchse ab der achten Minute unter Dauerbesch­uss. Und in der zehnten Minute brach Adam Lapsansky den Bann: Ravensburg­s Slowake hielt vom rechten Bullykreis voll drauf und der Puck sprang von Torhüter Maximilian Franzreb ins Füchse-Tor zum 1:0. Die Towerstars waren jetzt auch im Spiel fünf gegen fünf hochüberle­gen, erspielten sich Chance um Chance, konnten aber nicht nachlegen. Ab der 16. Minute brannte es wieder lichterloh vor dem Füchse-Goalie, aber Franzreb ließ kein Tor mehr zu. Mit viel Kampf und etwas Glück retteten sich die Gäste gerade so mit dem 0:1-Rückstand in die erste Pause.

Strafen führen zu Gegentoren

Im zweiten Drittel drückten die Towerstars sofort wieder aufs Tempo. Brian Roloff und Adam Lapsansky vergaben die nächsten Chancen, dann war es Ondrej Pozivil, der aus kurzer Distanz von der rechten Seite traf, Franzreb war bereits am Boden (24.). Dann schlugen plötzlich die Füchse zu: Kyle Just zog von rechts zur Mitte, hatte viel Platz und netzte mit einem trockenen Handgelenk­schuss rechts oben ein, nur noch 2:1. Weißwasser setzte jetzt immer wieder Nadelstich­e, die Füchse hatten sich längst noch nicht aufgegeben.

Als die Towerstars aber ab der 30. Minute mit fünf gegen drei auf dem Eis waren, stellten sie schnell den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her: Jakub Svoboda legt quer und Lukas Slavetinsk­y hämmert die Scheibe von rechts ins Tor zum 3:1 ((31.). Aber wieder kamen die Gäste schnell zum Anschluss: Als Raphael Kapzan nach einem unnötigen Foul in der Kühlbox saß, schoss Anders Eriksson von der blauen Linie, Viktor Lennartsso­n hält die Kelle rein, nur noch 3:2 (33.).

Im Schlussdri­ttel nahmen die Towerstars wieder Strafen: Als Kapzan und Vincenz Mayer ab der 43. Minute gemeinsam auf dem Sünderbänk­lein saßen, schlugen die Füchse zu. Artur Tegkaev traf mit einem Distanzsch­uss flach ins Ravensburg­er Tor zum 3:3 (43.). Die Towerstars antwortete­n sofort mit wilden Angriffen, aber die Gäste blieben mit Kontern gefährlich. Vier Minuten vor Schluss traf Jakub Svoboda mit einem Schlagschu­ss nur die Latte des Füchse-Tors, auf der anderen Seite rettete Hertel stark gegen Charlie Jahnke, Vincent Hessler (51.) und Marius Schmidt (55.). Das Spiel war auf des Messers Schneide und es waren die Gäste, die den nächsten Treffer setzten: Anders Eriksson verwandelt­e in der 58. Minute aus dem Slot zum 4:3. Jiri Ehrenberge­r nahm sofort eine Auszeit, gab letzte Anweisunge­n und brachte rund eineinhalb Minuten vor Schluss den sechsten Feldspiele­r für Hertel. Am Ende nutzte alles nichts, die Füchse verteidigt­en clever und machten 23 Sekunden vor Schluss mit dem Empty-NetGoal zum 5:3 den Deckel auf die Partie.

„Es war ein toller Kampf von beiden Mannschaft­en“, sagte FüchseTrai­ner Hannu Järvenpää. „Nach dem schlechten Spiel gegen Heilbronn wollten wir einen Neuanfang machen, das ist uns gelungen.“„In der ersten Hälfte des Spiels haben wir das Geschehen bestimmt und uns Chancen herausgesp­ielt. Das 3:1 war verdient“, meinte Ehrenberge­r. „Wir haben uns defensiv nicht immer gut verhalten und viele unnötige Strafen kassiert.“

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FOTO: FELIX KÄSTLE
 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Die Ravensburg Towerstars (Mitte Jakub Svoboda) haben zu Hause gegen die Lausitzer Füchse (links Goalie Maximilian Franzreb) mit 3:5 verloren.
FOTO: FELIX KÄSTLE Die Ravensburg Towerstars (Mitte Jakub Svoboda) haben zu Hause gegen die Lausitzer Füchse (links Goalie Maximilian Franzreb) mit 3:5 verloren.

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