Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mehr Geld für Demenzkranke
EK in Ravensburg erhält 10 000 Euro Förderung für Modellprogramm
RAVENSBURG (sz) - Das St.-Elisabethen-Klinikum (EK) in Ravensburg ist eines von 15 Akutkrankenhäusern deutschlandweit, das in das Modellprogramm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“aufgenommen worden ist. Das berichtet die Oberschwabenklinik in einer Pressemitteilung.
Ins Leben gerufen wurde das Programm durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das EK erhält eine Förderung von 10 000 Euro über zwei Jahre. Seit dem Start des Programms im Jahr 2012 sind 500 „Lokale Allianzen“in Deutschland entstanden, darunter die Ravensburger.
Verschiedene Organisationen wie Kommunen, Vereine, Kirchen, Mehrgenerationshäuser, Krankenhäuser oder auch kulturelle Einrichtungen bilden im Zuge des Programms Netzwerke, um den Alltag von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen dauerhaft zu verbessern. Aktuell seien rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland an irgendeiner Form der Demenz erkrankt, heißt es in der Mitteilung.
Betrachtet man den demografischen Wandel, könnte diese Zahl in den nächsten Jahren deutlich anwachsen. Darauf müssen sich auch Akutkrankenhäuser vorbereiten. „Im Neubau des St.-Elisabethen-Klinikums entsteht eine Station für hochbetagte Patienten mit akutgeriatrischem Behandlungsbedarf. Auch eine Station für Alterspsychiatrie des Zentrums für Psychiatrie ist zukünftig im EK untergebracht“, erläutert Jan-Ove Faust, Direktor Medizin und Pflege der Oberschwabenklinik (OSK).
Die OSK arbeitet zusammen mit ihren Netzwerkpartnern des Dezernats für Arbeit und Soziales des Landkreises Ravensburg und der Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Demenz an Strukturen, um die Versorgung von Menschen mit Demenz während des Aufenthaltes im Krankenhaus und auch danach zu verbessern.
Dazu ist im März eine Fortbildungsreihe mit Schwerpunkt Demenz für Mitarbeiter im EK in Ravensburg gestartet, informiert die OSK. Diese wird im Herbst im Westallgäu-Klinikum in Wangen fortgesetzt. Eingeladen sind neben dem medizinischen Personal auch ehrenamtlich Tätige, Angehörige und alle interessierten Bürger.