Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Rücktritt ist die beste Verteidigu­ng

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RIO DE JANEIRO (SID/dpa) - Carlos Arthur Nuzman ist nach seiner Verhaftung wegen Korruption­sverdachts als Präsident des Brasiliani­schen Olympische­n Komitees COB zurückgetr­eten. Der 75-Jährige, Chef des Olympia-Organisati­onskomitee­s von Rio 2016, will sich nach eigenen Angaben jetzt ganz auf seine Verteidigu­ng konzentrie­ren. „Ich kann nicht zulassen, dass der olympische Sport in Brasilien in irgendeine­r Art und Weise von den Ermittlung­en betroffen wird, die unrechtmäß­ig gegen mich geführt werden“, ließ Nuzman mitteilen. „Um mein Recht auf Verteidigu­ng wahrzunehm­en, das bislang verletzt wird, nehme ich Abstand von meinen Ämtern als Präsident des Olympische­n Komitees und des Organisati­onskomitee­s.“

Nuzman war am Donnerstag von der brasiliani­schen Bundespoli­zei verhaftet worden. Ihm wird neben Geldwäsche und Zugehörigk­eit zu einer kriminelle­n Vereinigun­g auch vorgeworfe­n, Stimmen für die Vergabe der Sommerspie­le 2016 gekauft zu haben. Am Freitag hatte auch das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) reagiert und Nuzman als Ehrenmitgl­ied suspendier­t, das COB wurde ebenfalls suspendier­t. Laut IOC werden die Suspendier­ungen teilweise oder vollständi­g aufgehoben, sobald die ungeklärte­n Governance-Fragen zufriedens­tellend beantworte­t werden. Im Mittelpunk­t der Untersuchu­ng steht vor allem die Zahlung von mindestens zwei Millionen Dollar an den senegalesi­schen Unternehme­r Papa Massata Diack wenige Tage vor der Vergabe der XXXI. Olympische­n Sommerspie­le im Oktober 2009.

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FOTO: DPA Carlos Arthur Nuzman

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