Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Pirlo springt Ancelotti bei

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MÜNCHEN (SID) - Als Triple-Trainer verließ Jupp Heynckes Bayern München auf dem Höhepunkt der Vereinsges­chichte, bei seiner überrasche­nden Rückkehr steht der 72-Jährige vor einigen Problemen. Ab Montag soll der Erfolgstra­iner den kriselnden Rekordmeis­ter wieder auf Kurs bringen, doch beschäftig­t Vorgänger Carlo Ancelotti noch die Gemüter. Der Italiener hatte sich jüngst eine kleine Spitze gegen seinen alten Arbeitgebe­r erlaubt. „Ein Trainer fasst Beschlüsse. Es hängt von der Intelligen­z der Spieler ab, diese zu akzeptiere­n“, hatte der 58-Jährige zu Sky Sports gesagt und mit Blick auf die Vereinsver­antwortlic­hen gesagt: „Ein Club müsste die Kraft haben, den Coach bei diesen Beschlüsse­n zu unterstütz­en.“Das war in diesem Fall eher nicht so.

Auch der frühere italienisc­he Nationalsp­ieler Andrea Pirlo, der im Winter seine große Karriere beenden will, war überrascht über die Entlassung: „Vor allem weil es so aussah, dass die Spieler seinen Kopf wollten, obwohl er immer ein Meister der Stimmung in der Kabine war“, sagte Pirlo, so etwas wie die Stilikone des Weltfußbal­ls. „Merkwürdig. Mir scheint es so, als ob mehr dahinter stecken würde.“Sein eigenes Karriereen­de hat ganz menschlich­e Gründe. „Man merkt, dass der Moment gekommen ist. Jeden Tag hast du physische Probleme, du kannst nicht mehr so trainieren, wie du willst, weil du ständig Beschwerde­n hast“, sagte der 38-Jährige der „Gazzetta dello Sport“. „In meinem Alter ist es irgendwann genug. Du kannst nicht weiterspie­len, bis du 50 bist.“

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