Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Gutes Verhältnis zu den Nachbarn ist der beste Schutz
Polizei versorgt Bürger auf dem Ravensburger Marienplatz mit Tipps gegen Einbrecher
RAVENSBURG (diw) - „Im Herbst steigen die Einbruchszahlen nach unseren Statistiken immer. Deshalb wollen wir Menschen aufklären, wie sie ihr Haus schützen können“, sagt Michael Schrimpf, Leiter des Referats Prävention der Polizeidirektion Konstanz. Am Samstag konnten sich in Ravensburg Interessierte im Bus der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle über Einbruchsschutz in den eigenen vier Wänden informieren.
Schon um 12.30 Uhr waren rund 160 Menschen bei dem Infobus auf dem Marienplatz. „Die Nachfrage bei diesem Thema ist immer sehr hoch“, sagt Ulrich Schäfer von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle.
In dem mobilen Bus gab es unter anderem Broschüren zum Mitnehmen, außerdem stellte die Beratungsstelle moderne Mechanik und Elektronik zum Schutz des Eigenheimes vor. Unter anderem eine Dreifachverriegelung für Fenster sowie zwei Alarmanlagen und Zylindertechniken für Türen. „So bekommen die Menschen einen Bezug zu Mechanik und wissen, wie sie ihr Haus am besten nachrüsten können“, sagt Schäfer.
Besonders wichtig sei es, neben funktionierender Mechanik im Haus auch ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu pflegen und aufmerksam zu sein. Falle einem eine verdächtige Person auf, solle man sich nicht scheuen, die Polizei zu rufen, ermunterte Schrimpf. Außerdem sei es wichtig, darauf zu achten, keine Aufstiegsmöglichkeiten wie Leiter, Tische oder Stühle im Garten zu bieten. Wichtig sei es, die Türen zu schließen und keine Fenster zu kippen, wenn man das Haus verlässt. Zudem rät der frühere Leiter des Ravensburger Polizeireviers, hohe Geldbeträge und Schmuck in der Bank zu hinterlegen oder in einen Tresor zu packen. Beim Schutz des Hauses gelte: Mechanik vor Elektronik. Eine Alarmanlage sei eine sinnvolle Ergänzung zu einer Zylindertechnik mit Schlüsselkarte, so Schäfer.
Tipps der Experten
Bei konkretem Einbruchsverdacht gilt laut Polizei folgendes: Hat man den Verdacht, dass noch Einbrecher im Haus sind, solle man sich fernhalten. Sind diese bereits über alle Berge, gilt: nichts berühren. In beiden Fällen sollte man sofort die Polizei rufen. Bei Fragen zur Sicherheit des eigenen Hauses kommen Mitarbeiter der Beratungsstelle nach Hause und beraten kostenlos.
In den vergangenen Jahren wurde in Ravensburg seltener eingebrochen; die Aufklärungsquote liegt bei 20 bis 40 Prozent – besser als im Landesdurchschnitt, so Schrimpf. Vorsorge mache auch deshalb Sinn, weil laut Schäfer 16 Prozent der Menschen, bei denen eingebrochen wurde, sich hinterher in ihrem Heim nicht mehr sicher fühlen. Und ausziehen.