Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kultur leben
Klar, dass auch die Gemeinden auf der Schwäbischen Alb Interesse an der Vermarktung ihrer so reizvollen Region haben. Seit Jahren gibt es entsprechende Bemühungen. Touristische Höhepunkte wie die Wimsener Höhle oder das Lautertal können sich an guten Wochenenden inzwischen tatsächlich kaum vor Besuchern retten. Und doch lassen sich immer noch abseitige Ecken und Wege entdecken, in denen man so gut wie alleine wandert. Im ausgewiesenen „Biosphärengebiet Schwäbische Alb“finden sich sehr viele Reize zwischen Zwiefalten, Albtrauf und Laichingen nah beieinander. Ein neues Wanderbuch im Bergverlag Rother fasst mit 45 Touren quer durch das Areal viele Möglichkeiten zusammen.
Von Oberschwaben kommend bietet sich ein Einstieg am Südrand des Biosphärengebiets in Zwiefalten an. Nicht weit ist es von dort ins Lautertal, dessen Umgebung ebenfalls mit mehreren Touren vorgestellt wird. Eine andere Route führt zum ehemaligen Dorf Gruorn, das im Zuge der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Münsingen aufgegeben werden musste. Heute noch zu besichtigen: die Kirche und das alte Schulhaus, in dem sich nun ein Wirtschäftle befindet. Da der Truppenübungsplatz inzwischen ebenfalls nicht mehr existiert, ist das Laufen auf dem weiten Gelände ein spezieller Reiz.
Ganz andere Entdeckungen bietet die Region Bad Urach, wo in einer Da der Band von Janina und Markus Meier unter der Überschrift „Wandern & Einkehren im Biosphärengebiet Schwäbische Alb“(Rother Verlag, 160 Seiten, 16,90 Euro) steht, kommen Tipps zur genussvollen Rast nicht zu kurz. Bekanntlich sind Wurstsalat, Apfelschorle oder Radler bei jeder Tour ein Höhepunkt.
Eine besondere Gaststätte liegt wenige Kilometer abseits der vorgestellten Wege: der „Adler“in Meidelstetten. Seit Jahrzehnten bietet hier der „Verein zur angewandten Lebensfreude e.V.“ein buntes Bühnenprogramm, das so nicht mitten auf der dünn besiedelten Albhochfläche zu vermuten ist. Am Samstag, 21. Oktober, dort zu erleben: „Poems on the Rocks“.
Die Stuttgarter Band nimmt ihr Publikum mit auf eine poetische Reise durch die Geschichte des Rocks– von den 1960ern bis ins Millennium. Gegründet 2003, war sie eine der ersten, die ins Deutsche übersetzte Texte großer englischsprachiger Songs mit Originalsound auf die Bühne brachte. Schauspieler Jo Jung wird bei seiner Rezitation von einer guten rockenden Band getrieben. Klassiker von großen Künstlern wie David Bowie, Pink Floyd, John Lennon, Peter Gabriel, Bob Dylan und anderen sind zu hören.
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