Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kultur leben

- Von Michael Borrasch

Klar, dass auch die Gemeinden auf der Schwäbisch­en Alb Interesse an der Vermarktun­g ihrer so reizvollen Region haben. Seit Jahren gibt es entspreche­nde Bemühungen. Touristisc­he Höhepunkte wie die Wimsener Höhle oder das Lautertal können sich an guten Wochenende­n inzwischen tatsächlic­h kaum vor Besuchern retten. Und doch lassen sich immer noch abseitige Ecken und Wege entdecken, in denen man so gut wie alleine wandert. Im ausgewiese­nen „Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb“finden sich sehr viele Reize zwischen Zwiefalten, Albtrauf und Laichingen nah beieinande­r. Ein neues Wanderbuch im Bergverlag Rother fasst mit 45 Touren quer durch das Areal viele Möglichkei­ten zusammen.

Von Oberschwab­en kommend bietet sich ein Einstieg am Südrand des Biosphären­gebiets in Zwiefalten an. Nicht weit ist es von dort ins Lautertal, dessen Umgebung ebenfalls mit mehreren Touren vorgestell­t wird. Eine andere Route führt zum ehemaligen Dorf Gruorn, das im Zuge der Erweiterun­g des Truppenübu­ngsplatzes Münsingen aufgegeben werden musste. Heute noch zu besichtige­n: die Kirche und das alte Schulhaus, in dem sich nun ein Wirtschäft­le befindet. Da der Truppenübu­ngsplatz inzwischen ebenfalls nicht mehr existiert, ist das Laufen auf dem weiten Gelände ein spezieller Reiz.

Ganz andere Entdeckung­en bietet die Region Bad Urach, wo in einer Da der Band von Janina und Markus Meier unter der Überschrif­t „Wandern & Einkehren im Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb“(Rother Verlag, 160 Seiten, 16,90 Euro) steht, kommen Tipps zur genussvoll­en Rast nicht zu kurz. Bekanntlic­h sind Wurstsalat, Apfelschor­le oder Radler bei jeder Tour ein Höhepunkt.

Eine besondere Gaststätte liegt wenige Kilometer abseits der vorgestell­ten Wege: der „Adler“in Meidelstet­ten. Seit Jahrzehnte­n bietet hier der „Verein zur angewandte­n Lebensfreu­de e.V.“ein buntes Bühnenprog­ramm, das so nicht mitten auf der dünn besiedelte­n Albhochflä­che zu vermuten ist. Am Samstag, 21. Oktober, dort zu erleben: „Poems on the Rocks“.

Die Stuttgarte­r Band nimmt ihr Publikum mit auf eine poetische Reise durch die Geschichte des Rocks– von den 1960ern bis ins Millennium. Gegründet 2003, war sie eine der ersten, die ins Deutsche übersetzte Texte großer englischsp­rachiger Songs mit Originalso­und auf die Bühne brachte. Schauspiel­er Jo Jung wird bei seiner Rezitation von einer guten rockenden Band getrieben. Klassiker von großen Künstlern wie David Bowie, Pink Floyd, John Lennon, Peter Gabriel, Bob Dylan und anderen sind zu hören.

borrasch@gmx.de

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Tour der dortige Wasserfall und der Rutschenfe­lsen als Teil des Albtraufs angesteuer­t wird. Wenige Kilometer entfernt befinden sich die begehbaren „Höllenlöch­er“bei St. Johann.
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