Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Notübernachtungsstelle zieht nach Weißenau
Räumlichkeiten für Menschen ohne Obdach und Erfrierungsschutzräume werden zusammengelegt
RAVENSBURG (bua) - Die Notunterbringung von Menschen ohne Obdach wird in Ravensburg anders geregelt. Hauptgrund ist der Umbau des Württemberger Hofs. Bisher hielt der Dornahof, Träger des Württemberger Hofs, im Gewölbekeller des Gebäudes Notübernachtungsplätze bereit, gedacht für Menschen, die am Abend oder in der Nacht aufgegriffen werden und ohne Obdach sind. Da das Haus jetzt saniert wird, fällt diese Möglichkeit weg (siehe Kasten).
Künftig werden daher Notübernachtungsplätze in der Florianstraße in Weißenau angeboten. Ergänzt wird dieses Angebot durch eine neue Konzeption. Denn bisher hatte die Stadt Ravensburg parallel zum Angebot des Württemberger Hofs in der kalten Jahreszeit in den Räumen der Obdachlosenunterkunft in Weißenau seit 2010 einen sogenannten Erfrierungsschutzraum betrieben.
Jetzt soll es im Rahmen der Umstrukturierung dieses Angebot in der Florianstraße das ganze Jahr über geben – Notübernachtungsplätze und Erfrierungsschutzraum werden in der Unterkunft in der Florianstraße vereint. Zudem wird das Angebot für Frauen erweitert.
Die Nachfrage nach dem Erfrierungsschutzraum sei in den vergangenen Jahren massiv angestiegen, sagte Stefan Goller-Martin, Leiter des städtischen Amts für Soziales und Familie, in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses. Allein im vergangenen Winter kam es demnach zu knapp 100 Unterbringungstagen. Fast zehn Prozent der Nutzer waren Frauen.
Die Stadt Ravensburg wird für die kommunale Notübernachtungsstelle künftig jährlich maximal 17 000 Euro ausgeben. Den Beschluss dafür fällte der Sozialausschuss des Gemeinderats einstimmig.