Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Abschied mit einem vielseitigen musikalischen Programm
Kulturkreis Fronreute veranstaltete ein letztes Konzert
FRONHOFEN - Beim letzten Konzert des Kulturkreises Fronreute im Landjugendheim Fronhofen hat das Programm überwiegend der sogenannten leichten Muse und bekannten Stücken aus Oper und Operette gegolten. Das Streicherensemble von Heinz Hübner hatte in vielen Jahren zuvor dort regelmäßig Konzerte gegeben, und so wusste Hubert Ehmann als stellvertretender Vorsitzender des Kulturkreises, dass auch diesmal das Haus wieder voll besetzt sein würde, wie er selbst sagte.
Und so war es auch: Etwa 130 Gäste waren gekommen und freuten sich auf einen unterhaltsamen Abend mit einem um Kontrabass (Gerhard Trötscher) und Klavierbegleitung (Evelyne Kamp) erweiterten Streichquartett, in dem Dieter Lohr neben der zweiten Violine zwischendurch auch mal die zweite Bratsche zusammen mit Adelheid Hübner-Arnegger (Viola) übernahm; Hiltrud Schädler spielte das Cello. Als Gesangssolisten konnten die Sopranistin Leila Trenkmann und der Tenor Ulf Gloede aus Ravensburg gewonnen werden.
Zu allen Programmpunkten wusste Heinz Hübner, der den Abend sympathisch moderierte, etwas Wissenswertes und weniger Bekanntes vorzutragen, selbst zu Mozart, mit dessen erstem Satz Allegro aus dem Streichquartett in C-Dur, KV 157, das Konzert begann. Beim zweiten Stück, der Ariette 11 des Cherubino aus „Die Hochzeit des Figaro“strahlte Leila Trenkmanns Sopran hell und klar wie auch im folgenden Duett mit Ulf Gloede, der berühmten „Barcarole“aus Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“, die eigentlich für Sopran und Mezzosopran geschrieben ist. Aber Gloedes hoher stabiler Tenor und Leila Trenkmanns umfangreicher Sopran passen sehr gut zusammen. Pause hatten die beiden während Edward Elgars „Salut d'amour“op. 12, nach Meinung vieler damaliger Kritiker „ein Ausrutscher“in die Salonmusik. Mit dem um Kontrabass und Klavier erweiterten Sextett erklang dann Mendelssohn Bartholdys Allegro aus dem musikalisch reichen „Klaviersextett op. 110“.
Nach der Pause kam vor allem Musik aus dem slawischen Raum auf die Notenpulte. Eher wenig bekannt zunächst die immer abwechselnd rhythmisch-schnellen oder melodisch-langsamen „Zehn Tänze und Kinderlieder“von Béla Bartók; sie sind aus Volksliedern entstanden, die Bartók zusammen mit Zoltán Kodály überall gesammelt hatte. Bevor das Quartett Dvoráks „Slawischen Tanz“op. 72, 10 spielte, erfreute noch ein Highlight, das „Lied an den Mond“aus Dvoráks Oper „Rusalka“, das Leila Trenkmann berührend schön gestaltete. Die letzten Stücke gehörten der Operette mit dem „Wolgalied“aus dem „Zarewitsch“, Kreislers instrumentalem „Liebesfreud“und dem unwiderstehlichen, halb komödiantischen Duett „Komm mit nach Varaždin“aus Kálmáns „Gräfin Mariza“. Für den herzlichen Beifall bedankten sich alle zusammen mit „Wien, nur du allein“.