Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein Haus für Kinder seit 140 Jahren

Das Montessori Kinderhaus im Hirschgrab­en wurde für die Kinder der Fabrikarbe­iterinnen gegründet

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RAVENSBURG (sz) - Seit 140 Jahren besteht das Kinderhaus im Hirschgrab­en nun. 1877 eröffnet, ist es die älteste Einrichtun­g Ravensburg­s für Kinder ab drei Jahren. Aus diesem Anlass öffnet es am Samstag, 21. Oktober, von 11 bis 14 Uhr allen Interessie­rten seine Türen, geht aus einer Pressemitt­eilung der Einrichtun­g hervor.

Als Kleinkinde­rschule wurde das Haus vor 140 Jahren von engagierte­n Bürgerinne­n der Stadt gegründet, um die Kinder der Fabrikarbe­iterinnen von der Straße zu holen. Offen war es für Kinder aller Stände und Konfession­en, das Schulgeld betrug monatlich 30 Pfennig. Betreut wurden dort 130 Kinder von zwei Lehrerinne­n.

Nach mehreren konfession­ellen Trägern kam 1994 der Förderkrei­s Montessori-Pädagogik Ravensburg/ Weingarten ins Spiel und übernahm erst zwei Gruppen, später vier Gruppen. Heute werden in fünf Gruppen circa 100 Kinder im Montessori Kinderhaus betreut.

„Hilf mir, es selbst zu tun!“ist das Leitmotiv der Montessori-Pädagogik. Im Vordergrun­d steht die Orientieru­ng an den individuel­len Bedürfniss­en, Talenten und Begabungen des einzelnen Kindes. Das Kind lernt in seinem eigenen Rhythmus, getragen vom sozialen und emotionale­n Miteinande­r in der Gruppe, mit anderen Kindern und den erwachsene­n Helfern.

In den Gruppenräu­men findet man dazu in der sogenannte­n „vorbereite­ten Umgebung“besondere Lern- und Spielmater­ialien, von denen man sich am Tag der offenen Tür ein Bild machen kann. Rund und heimelig wie das „m“im Emblem sollen sich die Kinder hier fühlen, begleitet und beschützt ihren eigenen Lebensweg suchen und finden.

Interessie­rte können sich am Tag der offenen Tür am Samstag, 21. Oktober, von 11 bis 14 Uhr ein Bild von der Montessori-Einrichtun­g machen.

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