Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ravensburg
Mit ihrer jährlichen Publikation „Blickwinkel“pflegt die Kreissparkasse ihre Beziehung zur Region
20 Volontäre erforschen für die Publikation „Blickwinkel“der Kreissparkasse Verborgenes im Landkreis Ravensburg.
RAVENSBURG - Die Tradition, die Weihnachtszeit mit einem Bildband einzuleiten, pflegt die Kreissparkasse (KSK) Ravensburg schon seit 1973. Christian von der Heydt, Leiter des Wirtschaftsmuseums, betreut seit drei Jahren die Veröffentlichung zusammen mit Anna-Theresia Rittler. Bei der Vorstellung des neuen, ansprechenden und überraschend lebendigen Werks loben alle Beteiligten die gute Zusammenarbeit.
Heinz Pumpmeier, Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Ravensburg, vergegenwärtigte die geschichtlichen Hintergründe. „Blickwinkel“ist die fünfte der Serien, die seit dem Jahr 1973 jeweils zehn Bildbände umfassten. Die ersten Bände gestalteten der Autor Josef W. Janker (1922-2010) und der Fotograf Rupert Leser (1933-2017). Für den vierten Band der fünften Serie mit Fotos von Markus Leser schrieben 20 crossmediale Volontäre von Schwäbisch Media, dem Medienhaus der „Schwäbischen Zeitung“, die Texte. Ein überraschend lebendiges Werk ist entstanden, stellten sowohl Heinz Pumpmeier wie Chefredakteur Hendrik Groth fest.
Drei Texte wurden ausgezeichnet
Die Idee, die Volontäre als Autoren zu gewinnen, kam von Christian von der Heydt, Leiter des Ravensburger Wirtschaftsmuseums. Er lobte die Vielfalt der Themen, die sich unter dem Sammelbegriff „Verborgen“fanden. Vom Leben hinter Klostermauern zur Drogenszene und vom Bannwald oder einem unterirdischen Stollen bis ins menschliche Gehirn führt der Bildband. Dieser „Blickwinkel“widmet sich Historischem und natürlich Gewachsenem, Kreativem und politisch Brisantem. Die großformatigen Bilder üben einen schönen Sog aus. Drei der Texte haben die Herausgeber mit Geldpreisen ausgezeichnet. Den dritten, mit 500 Euro dotieren Preis bekam Helena Golz für „Den Weg finden“. Der Beitrag mache einfühlsam deutlich, wie es ist, blind zu sein, sagte Christian von der Heydt. Den zweiten Preis mit 750 Euro erhielt Marlene Gempp für „Das vergessene Idyll im Wald“. Der „grandiose Text“führt den Leser ins Waldbad Baienfurt und zeigt es als einen verwunschenen Ort. Den ersten, 1000 Euro starken, Preis durfte Sebastian Heilemann für seinen „Jäger der verborgenen Orte“entgegennehmen. Der Autor begleitet darin einen sogenannten Explorer, der sich zu verlassenen Gebäuden heimlich Zutritt verschafft, um sie zu fotografieren und ihre Geschichte zu bewahren.
Grafiker Marc Brandner, für den gestalterischen Aufbau verantwortlich, freute sich über die perfekte, professionelle Lieferung der Texte und die „tollen Fotos“von Markus Leser. Der von Berufs wegen neugierige Fotograf sagte, bei der Arbeit habe er selber viel Neues und Spannendes entdeckt und die Freiheit der Autoren als außergewöhnlich erfahren. „Unheimlich zufrieden und glücklich“war auch Andreas Müller, Stellvertretender Chefredakteur der „Schwäbischen Zeitung“und Beauftragter für das Volontariat. Die Entscheidung, mitzumachen, habe er nicht bereut, sagte er und erläuterte: „Wir mussten von unseren Kriterien nicht abweichen, waren durch keine Einflussnahme in unserer journalistischen Freiheit beschnitten.“
Der Bildband „Verborgen“aus der Reihe „Blickwinkel“ist für zehn Euro in allen Geschäftsstellen der Kreissparkasse zu erwerben.