Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wenn das Auto alleine fährt…

Referent Manuel Stübler stellt sich den vielen Fragen wissbegier­iger Kinder

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WILHELMSDO­RF - Spannende Fragen über spannende Fragen - mit großer Konzentrat­ion und viel Spaß haben 66 Fünftkläss­ler der Otto Lilienthal-Realschule Wilhelmsdo­rf bei der Kinderakad­emie Bodensee des Vereins Schweizer Kinder im Dornier Museum in Friedrichs­hafen mitgemacht. Das Thema: „Autonomes Fahren.“Referent war Manuel Stübler vom Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechn­ik der Universitä­t Ulm, und Patin Angelika Palermita aus Wilhelmsdo­rf.

„Können Kinder eines Tages allein im selbst fahrenden Auto unterwegs sein?“„Rein theoretisc­h ja – wenn es ihre Eltern erlauben.“Der erste Teil der Antwort von Manuel Stübler war ganz nach dem Geschmack der Fünftkläss­ler. Auf den zweiten Teil der Antwort hätten sie wohl lieber verzichtet. Trotzdem waren die Schüler ganz bei der Sache. So erfuhren sie zum Beispiel, dass die Kamera, die Cassandra, das selbst fahrende Auto der Universitä­t Ulm, Fahrbahnma­rkierungen, Ampeln und Fußgänger erkennt. Dazu hat sie noch drei Laserscann­er – und natürlich Computer. „Kann jeder mit Cassandra fahren?“, wollen die Kinder wissen. „Nein“, sagt der Referent, „dazu braucht es zwei Schlüssel. Einen fürs Fahrzeug und einen, mit dem das Computersy­stem aktiviert werden kann. Zudem muss man ein Spezialtra­ining absolviert haben.“„Sind die Computer virusanfäl­lig?“, fragt ein Junge. „Sie sind nicht mit dem Internet verbunden, deshalb kann nichts passieren“, beruhigt Manuel Stübler. „Wie viel kostet Cassandra?“, fragen die Fünftkläss­ler weiter. „Rund 100 000 Euro, also doppelt so viel, wie wenn man das Auto im Werk kauft. 2012 haben wir damit begonnen, das Fahrzeug umzurüsten, 2014 haben wir die ersten Fahrten damit gemacht“, erklärt Manuel Stübler. „Wird es selbst fahrende Autos zu kaufen geben, wenn wir groß sind?“, fragt ein Mädchen. „Ich denke, es wird beides geben – selbst fahrende und solche, die gefahren werden“, antwortet der Referent.

Die Realschüle­r bekommen eine Führung durchs Dornier Museum. Viele sind beeindruck­t, und immer wieder hört man: „Hierher muss ich mit meinen Eltern kommen.“

Info: Der Verein Schweizer Kinder unterstütz­t mit dem Geld, das er von den Paten der Kinderakad­emie Bodensee bekommt, Mädchen und Jungen aus sozial benachteil­igten Familien. Die Referenten verzichten zugunsten des Vereins auf Honorar, das Dornier Museum übernimmt den Eintritt und die Führung für die Schulklass­en. Sponsoren sind willkommen: info@schweizer-kinder.de

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FOTO: HILDEGARD NAGLER Manuel Stübler bei seinem Vortrag über das selbst fahrende Auto an der Kinderakad­emie Bodensee des Vereins Schweizer Kinder.

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