Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wasser hat Priorität Nummer 1

- Von Philipp Richter

Wasser ist das wichtigste Lebensmitt­el und das höchste Gut, das wir haben. Das muss auch oberste Maxime beim Thema Kiesabbau im Vogter Ortsteil Grund sein. Ohne wasserdich­te Gutachten von Geologen darf kein einziger Kieselstei­n abgetragen werden.

Die Versorgung mit Rohstoffen und Kies ist wichtig, weil Kies für den Bau von Straßen und jeglicher Gebäude dringend gebraucht wird. Der Regionalve­rband BodenseeOb­erschwaben hat die Aufgabe zur Daseinsvor­sorge. Dass er diese Aufgabe wahrnimmt und ernst nimmt, ist wichtig und gut, weil in der Region gebaut werden muss, seien es Straßen oder Gewerbeund Wohngebiet­e. Aber was nutzen Bauvorhabe­n und wirtschaft­licher Erfolg ohne lebenswich­tiges Trinkwasse­r?

Gerade das Schussenta­l ist eine beliebte Zuzugsregi­on. Allein in der kleinen Gemeinde Baindt entsteht über die nächsten Jahre Wohnraum für rund 400 Menschen. In Ravensburg entsteht in der östlichen Vorstadt Wohnraum für 1000 Menschen. In der Gemeinde Wolpertswe­nde wird über die Schließung der mit Arsen belastete Quelle in Mochenwang­en diskutiert. Dem Wasserzwec­kverband Baienfurt-Baindt mit seiner üppigen Quelle könnten sich auch andere Kommunen anschließe­n.

Mehr Schwerlast­verkehr durch die neue Kiesgrube und eine Riesenbaus­telle, die die nächsten Jahrzehnte Bestand haben könnte, sind die eine Sache, über die man sich streiten kann. Beim Thema Trinkwasse­r gibt es aber keinen Ansatz zur Diskussion. Wenn es nur annähernd wahrschein­lich wäre, dass der Kiesabbau die kleinste Auswirkung aufs Trinkwasse­r haben könnte, müssen alle Behörden und verantwort­lichen Politiker sagen: Finger weg von Grund!

p.richter@schwaebisc­he.de

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