Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Wasser hat Priorität Nummer 1
Wasser ist das wichtigste Lebensmittel und das höchste Gut, das wir haben. Das muss auch oberste Maxime beim Thema Kiesabbau im Vogter Ortsteil Grund sein. Ohne wasserdichte Gutachten von Geologen darf kein einziger Kieselstein abgetragen werden.
Die Versorgung mit Rohstoffen und Kies ist wichtig, weil Kies für den Bau von Straßen und jeglicher Gebäude dringend gebraucht wird. Der Regionalverband BodenseeOberschwaben hat die Aufgabe zur Daseinsvorsorge. Dass er diese Aufgabe wahrnimmt und ernst nimmt, ist wichtig und gut, weil in der Region gebaut werden muss, seien es Straßen oder Gewerbeund Wohngebiete. Aber was nutzen Bauvorhaben und wirtschaftlicher Erfolg ohne lebenswichtiges Trinkwasser?
Gerade das Schussental ist eine beliebte Zuzugsregion. Allein in der kleinen Gemeinde Baindt entsteht über die nächsten Jahre Wohnraum für rund 400 Menschen. In Ravensburg entsteht in der östlichen Vorstadt Wohnraum für 1000 Menschen. In der Gemeinde Wolpertswende wird über die Schließung der mit Arsen belastete Quelle in Mochenwangen diskutiert. Dem Wasserzweckverband Baienfurt-Baindt mit seiner üppigen Quelle könnten sich auch andere Kommunen anschließen.
Mehr Schwerlastverkehr durch die neue Kiesgrube und eine Riesenbaustelle, die die nächsten Jahrzehnte Bestand haben könnte, sind die eine Sache, über die man sich streiten kann. Beim Thema Trinkwasser gibt es aber keinen Ansatz zur Diskussion. Wenn es nur annähernd wahrscheinlich wäre, dass der Kiesabbau die kleinste Auswirkung aufs Trinkwasser haben könnte, müssen alle Behörden und verantwortlichen Politiker sagen: Finger weg von Grund!
p.richter@schwaebische.de