Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Teilhabe behinderter Menschen im Landkreis geht voran
Erfolgreiche Abschlussveranstaltung des zweijährigen Modellprojekts „Inklusionskonferenz“in Wilhelmsdorf
WILHELMSDORF (sz) - Im Oktober hat das Landratsamt die dritte und letzte Inklusionskonferenz des zweijährigen Modellprojektes im Bürgersaal in Wilhelmsdorf veranstaltet. Die Abschlussveranstaltung war mit ilfe von Gebärdensprachdolmetscherinnen für Hörbehinderte und Audiodeskription für Blinde und sehbehinderte Menschen barrierefrei zugänglich. Wie das Landratsamt Ravensburg mitteilt, haben mehr als 120 Personen an der Veranstaltung teilgenommen.
Den Teilnehmern wurden die verschiedenen Aktivitäten und die Ergebnisse des Projektes präsentiert, die nach Einschätzung der Dezernentin für Arbeit und Soziales, Diana E. Raedler, allesamt sehr zufriedenstellend verlaufen sind. Während der Projektphase von zwei Jahren beteiligten sich über 500 Personen aktiv
Sonderveröffentlichung als Referenten, Moderatoren oder Mitwirkende an den Veranstaltungen. Rund 20 verschiedene Kooperationspartner waren eingebunden. Hierbei wurde laut Bericht des Landratsamts auch viel Kreativität an den Tag gelegt. Beispielsweise entwickelte Regisseur Marcel Alber gemeinsam mit behinderten Darstellern fünf Kurzfilme, die ganz offen zeigen, wie die Einzelnen mit ihren Einschränkungen leben, was ihnen das Leben erschwert, aber auch was es erleichtert.
In ihrer Rede betonte Raedler, dass Inklusion ein Prozess sei, der Zeit und Geduld, Teilnahme und Mitwirkung vieler Akteure sowie Geld und vor allem Offenheit benötige. Rückblickend sei durch das Modellprojekt „Inklusionskonferenz“ein großes Netzwerk entstanden, das eine Bereicherung für den Landkreis sei, so Raedler weiter. Künftige Schwerpunkte sieht die Sozialdezernentin beim Abbau von Barrieren in baulicher und kommunikativer Hinsicht und bei der Erweiterung der Mobilität für Menschen mit Einschränkungen.
Neben der Vorstellung der inklusiven Gemeinde Wilhelmsdorf durch Bürgermeisterin Sandra Flucht wurde der Nachmittag durch ein buntes Programm mit einem Rollstuhltanz des Sport- und Kulturvereins Ravensburg und dem Chörle der Zieglerschen mit Unterstützung von Firmlingen unter der Leitung von Christine Pfeffer umrahmt.
Ziel des zweijährigen Modelprojekts „Inklusionskonferenz“war es, die Bevölkerung für das Thema Inklusion zu sensibilisieren und vielfältige Akteure aus dem Arbeits- und Gesellschaftsleben auf dieser Plattform zusammenzubringen. Vorausgegangen war eine Ausschreibung des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg im Januar 2015. Vier Landkreise aus Baden-Württemberg wurden in der Folge als Modellregion ausgesucht, darunter auch der Landkreis Ravensburg. Das Projekt wurde mit 100 000 Euro durch das Land Baden-Württemberg gefördert; der Landkreis Ravensburg hat einen Eigenanteil von 50 000 Euro beigesteuert.
Durch das Modellprojekt „Inklusionskonferenz“ist ein großes Netzwerk entstanden.