Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Hier macht Lernen jetzt viel mehr Spaß
Die Baumaßnahmen in der Realschule Ravensburg in der Wilhelmstraße 5 sind nahezu vollständig abgeschlossen. Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen und sorgt bei allen Beteiligten für Freude.
RAVENSBURG - Bei einem kleinen Rundgang durch die Schule mit Michaela Steinhilber (Schulleiterin), Julian Leitner (Stellvertretender Schulleiter), Helmuth Kistler (Architekt/ Bauleitung), Dieter Katein (Projektleitung Stadt Ravensburg, Amt für Architektur und Gebäudemanagement) und Martina Spieler (Stadt Ravensburg) gab es viele lobende Worte.
Einige Zitate
Michaela Steinhilber: „Die Realschule Ravensburg ist vierzügig. Wir haben 600 Schüler und 50 Lehrer. Die großen Klassenräume mit durchschnittlich 86 qm sind klasse. So können wir vorne unterrichten und hinten einen Stuhlkreis bilden, ohne umbauen zu müssen. Das trägt zur Entspannung bei. Die Hälfte der Schüler und Lehrer sind im Gebäude nebenan.“Julian Leitner: „Alle Klassenzimmer haben Internet, in den Gängen laufen die Vorbereitungen für WLAN. Digitale Vertretungspläne im Lehrerzimmer können die Schüler als App für zu Hause aufs Handy laden. Dann wissen auch die Eltern über Unterrichtsänderungen Bescheid.“Dieter Katein: „Eingebunden waren regionale Betriebe und der Baubalauf verlief sehr gut. Ein großes Lob an die Handwerker und auch an den Bauleiter Helmuth Kistler. Die unterschiedlichen Gewerke haben Hand in Hand gearbeitet und es war eine super Zusammenarbeit. In den sechswöchigen Sommerferien wurde der Hauptteil der Arbeiten gestemmt, das war schon sagenhaft.“
Helmuth Kistler: „Die Zusammenarbeit war auch mit der Schule sehr gut. Die Schule wurde in den alten Ursprung mit großen Klassenräumen zurückversetzt. Die Räume wurden teilweise komplett saniert und teilweise technisch ergänzt. Die Gänge werden noch mit Raummodulen für Gruppenarbeiten bestückt.“Martina Spieler: „Bei einem Brandfall wird der Rauch von unten nach oben über das Dach aus dem Gebäude gedrückt, sodass das Treppenhaus als Fluchtweg genutzt werden kann. Diese baurechtlich akzeptierte Lösung hat die Stadt erstmals so umgesetzt.“
Rosa Laner
Dieter Katein zur Sanierung:
Die Volkshochschule Ravensburg ist im Herbst 2016 in ihre neuen Räume in der Gartenstraße 33 eingezogen. Mit dem Auszug der VHS konnten die frei werdenden Räume wieder der Realschule zugeordnet werden, die zuletzt ihren Flächenbedarf mit Schulraummodulen abdecken musste. Die Raummodule werden künftig nicht mehr benötigt. Bevor die frei werdenden Flächen als Klassenzimmer genutzt werden konnten, waren umfangreiche Umbauarbeiten notwendig. Für die Schulnutzung mussten die Raumzuschnitte geändert, technische Installationen erneuert, Licht und Akustik verbessert und Raumausstattungen ergänzt werden. Da es sich bei der Schule um ein Baudenkmal handelt, waren alle Eingriffe mit der Denkmalpflege abzustimmen.
Der Wechsel von der Erwachsenenbildung zur Schulnutzung bringt eine höhere Personenzahl ins Gebäude. Als Folge dessen wurde baurechtlich eine Verbesserung der Fluchtwegesituation gefordert.
Im Einzelnen wurden folgenden Maßnahmen umgesetzt:
Umwandlung der VHS-Verwaltungsräume in Klassenzimmer
Abbruch von Trennwänden zur Wiederherstellung der alten Klassenraumzuschnitte
Sanierung der Bodenbeläge und Wände
Einbau von Akustikflächen Erneuerung der Beleuchtung Elektrosanierung und Datenvernetzung
Ausstattung mit Tafeln und Präsentationstechnik
Änderung der Sanitärinstallationen
Vorbereitungen zur Nutzbarmachung der Flure
Die Verbesserung der Fluchtwegesituation:
Umgesetzt wurde eine technische Lösung in Anlehnung an ein Sicherheitstreppenhaus. Dabei gewährleistet eine Rauchdruckanlage im Brandfall, dass das Haupttreppenhaus stets rauchfrei bleibt. Eine Brandmeldeanlage überwacht die Schule, löst die Technik aus und verständigt automatisch die Feuerwehr. Ergänzend wurden neue Brandschutztüren eingebaut und zahlreiche Fenster motorisch ausgestattet. Alle Funktionen sind vernetzt und automatisiert.
Umsetzung:
Nach vorbereitenden Arbeiten im Juni wurde die Baumaßnahme im Wesentlichen in den Sommerferien und damit störungsfrei für den Unterricht umgesetzt. Die Fertigstellung erfolgte in den Herbstferien. Letzte Restarbeiten werden in den nächsten Tagen erledigt. Die Umsetzung in den sechswöchigen Sommerferien stellte für die Bauleitung und Firmen einen Kraftakt dar.
Kosten:
Der Gemeinderat hat für die Umsetzung der Maßnahme ein Budget von 1,29 Mio. Euro genehmigt. Der Bauumfang wurde um die Sanierung des Proberaumes des Stadtorchesters im Dachgeschoß erweitert. Der Umbau dieses ursprünglich im Umfang nicht enthaltenen Leistungsteils erfolgte in den Herbstferien. Hierfür wurden zusätzliche 75 000 Euro bereitgestellt, sodass für die Gesamtmaßnahme ein Budget von 1,365 Mio. Euro bereitgestellt ist. Dieter Katein