Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ravensburger Studenten erhalten Multimediapreis
Ihre Kunstinstallation „Artificial Blues“wird mit dem Medienkunstpreis gewürdigt
-
RAVENSBURG/DRESDEN (sz) Christina Brandl, Kerstin End, Kevin Jung und Jochen Wiech sind bei der Verleihung des Deutschen Multimediapreises „mb21“mit dem Medienkunstpreis ausgezeichnet worden. Geehrt wurden sie laut Pressemitteilung für ihre Installation „Artificial Blues“. Sie fragten sich: Wie wäre es, wenn sich in einer Manufaktur die Industrieroboter verselbstständigten?
Die programmierten Maschinen in der Videoinstallation „Artificial Blues“verrichten eintönige Arbeiten im Takt eines Worksongs. Durch Facetracking wird der Blick des Beobachters, der die monotonen Arbeitsverrichtung verfolgt, gescannt. Sobald sich ein einzelner Roboterarm jedoch unbeobachtet fühlt, sieht er sich zu individuellen Bewegungen außerhalb der vorgegebenen Ordnung veranlasst. Bekommen Roboter somit menschliche Züge? Und wenn ja: Wie gehen wir damit um? Die Geschichte menschlicher Unterdrückung verknüpft mit der Möglichkeit eigenwilliger und intelligenter Maschinen wirft die Frage nach der Würde dieser Geschöpfe auf.
Für diesen Gedanken und für die Verbindung verschiedenster medialer Beziehungen in der Installation erhielten die Studenten der DHBW Ravensburg den Medienkunstpreis, der mit 1000 Euro dotiert ist. Preisstifter ist das Amt für Kultur- und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden. Da die Studenten aus Ravensburg nicht persönlich vor Ort sein konnten, wurde ihnen die positive Nachricht per Liveschaltung übermittelt (siehe Bild). „Artificial Blues“gehört zu insgesamt 24 Wettbewerbsbeiträgen, die während des Medienfestivals in den Technischen Sammlungen ausgezeichnet wurden. Der Deutsche Multimediapreis vergibt Sach- und Geldpreise im Gesamtwert von über 10 000 Euro in verschiedenen Altersgruppen und Sonderkategorien für mobile Anwendungen, Games, Schul- oder Medienkunstprojekte.