Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
EVR vergisst das Toreschießen
Ravensburg unterliegt in der Eishockey-Regionalliga Hügelsheim mit 1:3
RAVENSBURG - Eine Lehrstunde in Sachen Effizienz hat der ESC Hügelsheim am Sonntagabend dem EV Ravensburg erteilt. In der EishockeyRegionalliga Südwest siegte der ESC in Ravensburg mit 3:1. Viel mehr Chancen brauchte Hügelsheim dazu nicht, die Ravensburger ließen dagegen einiges liegen.
Der EVR begann in der Eissporthalle tonangebend – zahlreiche Schüsse aus der Distanz prägten das Ravensburger Spiel. Die erste bessere Möglichkeit bot sich in der 5. Minute Marius Breuer, der starke Gästegoalie Max Häberle parierte aber. Ravensburg bewegte sich gut auf dem Eis, brachte sich dadurch immer wieder in gute Schusspositionen an der blauen Linie. Die Mannschaft von Spielertrainer Jiri Kunce suchte den schnellen, manchmal zu schnellen, Abschluss. Eine Riesenchance hatte nach sechs Minuten Dennis Erdelean, der Stürmer brachte einen Abpraller nach Distanzschuss aber nicht über die Linie.
Starke Abwehr der Gäste
Kurz darauf kam Hügelsheim zur ersten Möglichkeit. Björn Groß nutzte einen Abstimmungsfehler im Ravensburger Spielaufbau und ging alleine auf EVR-Goalie David Heckenberger zu, der aber mühelos parierte. Ravensburg suchte die Spielkontrolle, sobald der EVR aber seine Pässe mit mehr Risiko spielte, fehlte die nötige Präzision. Lubos Sebula zwang Häberle zu einer Riesenparade (11.), auch ein guter Schuss von Philipp Heckenberger verfehlte das Ziel. Ansonsten war jetzt eher wenig geboten. Alles sah nach einem 0:0 zur Drittelpause aus, bis ESC-Verteidiger Dominik Dech den Puck in der 19. Minute von der blauen Linie aufs Tor abfeuerte. Über Mathieu Fleury landete der Abpraller bei Cedrick Duhamel, der ihn ins Tor stocherte – 1:0 für die Gäste. Aus EVR-Sicht ein unnötiges Pausenergebnis.
Hügelsheim begann das zweite Drittel stark und drückte den EVR in dessen Hälfte. Ravensburg schaffte es, sich über Einzelaktionen zu befreien, der EVR hatte klar die besseren Einzelspieler. Hügelsheim machte das durch eine starke mannschaftliche Verteidigung wett – nicht umsonst stellen die Gäste mit nur 20 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga. In der 29. Minute hatte Simon Heckenberger nach feinem Alleingang die erste richtige Chance des zweiten Drittels. Das Spiel der Gastgeber blieb zu unsauber, häufig wurden die Angriffe durch Kleinigkeiten bereits im Keim erstickt. Ravensburg versuchte es oft über steile Diagonalpässe in die Spitze, die allerdings zu selten den Mitspieler fanden. Dafür war das EVR-Spiel gegen den Puck jetzt sehr gut, Hügelsheim kam kaum mehr aus der eigenen Hälfte. Trotzdem: Gefährlich wurde es nur über Einzelaktionen, etwa von Simon Heckenberger oder Kapitän Dominik Fehr. In Überzahl schlug Ravensburg dann zu. Wieder ein Alleingang von Simon Heckenberger (38.), und auf Pass von dessen Bruder Philipp traf Bernhard Leiprecht zum 1:1.
Ravensburg nahm den Schwung mit ins Schlussdrittel und kam durch Philipp Heckenberger (44.) und Fehr (45.) zu Möglichkeiten. Eine Viertelstunde vor Schluss spielte Ravensburg über eine Minute lang in doppelter Überzahl, heraus sprang aber nichts. Sechs Minuten vor Schluss spielten drei Ravensburger gegen vier Hügelsheimer – aus dem Nichts traf Noel Johnson zum 2:1. Der EVR ging nun volles Risiko, nahm den Torhüter vom Eis und bekam die Quittung. Nach einem EVR-Fehlpass schloss Deniz Friedberger ins leere Tor ab – 3:1 für Hügelsheim.
EV Ravensburg – ESC Hügelsheim 1:3 (0:1, 1:0, 0:2) – Tore: 0:1 (18:47) Cedrick Duhamel (Fleury, Dech), 1:1 (37:55 ÜZ) Leiprecht (P. Heckenberger, S. Heckenberger), 1:2 (54:02 ÜZ) Noel Johnson (Groß, Engel), 1:3 (58:44 Empty Net) Deniz Friedberger – Strafen: Ravensburg 6 Minuten, Hügelsheim 10 Minuten.