Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kuriose Treffer bringen dem FV den Heimsieg

Ravensburg gewinnt in der Fußball-Oberliga gegen den Karlsruher SC II mit 4:0

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Zweiter Sieg in Folge für den FV Ravensburg. Und zweiter Sieg in Folge ohne Gegentor. Die Oberligafu­ßballer des FV gewannen am Samstag eine Woche nach dem 2:0-Erfolg in Nöttingen ihr Heimspiel gegen den Karlsruher SC II mit 4:0. Damit stabilisie­rte der FV als Tabellenac­hter seine Position im vorderen Mittelfeld.

Für den gesperrten Sebastian Reiner spielte Daniel Hörtkorn im defensiven Mittelfeld. Und Stichwort Defensive: Die war gut beim FV in der ersten Halbzeit. Die Ravensburg­er standen sicher und ließen in den ersten 45 Minuten keine gefährlich­e Chance vor dem eigenen Tor zu. Einziger Abschluss der Karlsruher war ein Kopfball von KSC-Kapitän Christoph Batke in der 27. Minute. FV-Torwart Kevin Kraus musste aber nicht eingreifen, der Ball ging deutlich über seinen Kasten.

Direkt verwandelt­e Ecke

Ravensburg kam allerdings auch nur selten in die Nähe des KSC-Strafraums. „Das Spiel war von beiden eher schlecht als gut“, sagte KSCTrainer und Ex-Profi Zlatan Bajramovic. Wenn beim FV etwas nach vorne ging, dann waren die agilen Felix Hörger und Harun Toprak beteiligt. Nach rund einer halben Stunde legte Jona Boneberger den Ball am Strafraum quer zu Burhan Soyudogru, der Abschluss war jedoch schwach. Kurios war dann die Entstehung des Ravensburg­er Führungstr­effers. Burhan Soyudogru trat den Eckball von der linken Seite, Hörger nahm KSC-Torwart Sebastian Gessl am kurzen Pfosten die Sicht – und der Ball ging tatsächlic­h zum 1:0 ins Tor. „Ich wollte ihn kurz treten, aber er ist mir eigentlich zu kurz geraten“, sagte der Torschütze. Das Gegentor musste sich Gessl natürlich ankreiden lassen. „Slapstickg­egentor“, meinte Bajramovic.

Kurz nach der Pause war Gessl ein zweites Mal geschlagen. Beim starken Freistoß von Rahman Soyudogru aus 18 Metern über die Mauer zum 2:0 war der KSC-Torhüter allerdings ohne Chance. Vorausgega­ngen war ein hartes Foul von David Veith an Burhan Soyudogru. Wenig später kamen die Gäste einmal gut in den FV-Strafraum, Valentino Vujinovic brachte den Ball zu Batke, der kam jedoch nicht an Kraus vorbei. Die besseren Chancen hatte weiter Ravensburg. Burhan Soyudogru zog aus 20 Metern ab, Torwart Gessl parierte jedoch gut.

Flanke fliegt ins Tor

Der FV ließ sich dann kurzzeitig ein bisschen zu tief fallen – das eröffnete den Karlsruher­n Räume. Das wusste der KSC durchaus zu nutzen und hatte durch Alexander Siebeck eine richtig gute Schusschan­ce. Kraus wehrte aber stark ab. Mehr ließ Ravensburg jedoch nicht zu, der FV spielte selber wieder nach vorne. Und kam zu einem weiteren kuriosen Treffer. Burhan Soyudogru schickte auf der linken Seite Thomas Zimmermann. Der wollte eigentlich flanken, doch der Ball rutschte ihm etwas über den linken Fuß und landete im langen Eck zum 3:0. „Glück muss man sich erarbeiten“, sagte FVInterims­trainer Steffen Wohlfarth über die Tore. „Das haben wir in den vergangene­n Wochen gemacht, jeder kämpft für jeden.“

Wenn der KSC zu guten Chancen kam, dann zumeist durch Kapitän Batke. So auch in der 75. Minute, als Batke frei im Strafraum zum Abschluss kam, das Tor aber knapp verfehlte. Plötzlich musste sich Trainer Wohlfarth doch noch selbst einwechsel­n – Rahman Soyudogru hatte signalisie­rt, dass es bei ihm nicht weitergehe­n konnte. Eine Minute später sah der FV-Interimssp­ielertrain­er direkt die Gelbe Karte nach einem harten Einsteigen gegen Giuseppe Leo. Der Heimsieg geriet trotz eines guten Kopfballs von Kevin Moussa Traoré nicht mehr in Gefahr. Den Schlusspun­kt setzte Burak Coban. Schön bedient von Wohlfarth, der auf der rechten Seite frei in den Strafraum laufen konnte, traf Coban in der 87. Minute aus kurzer Distanz zum 4:0-Endstand. „Ich bin froh, dass wir zweimal in Folge zu null gespielt haben“, sagte Wohlfarth. „Das zeigt, dass die Mannschaft zusammenhä­lt.“Nächsten Samstag steht – sollte das Wetter es zulassen – noch das Heimspiel gegen Reutlingen an.

FV Ravensburg - Karlsruher SC II 4:0 (1:0) – Tore: 1:0 Burhan Soyudogru (34.), 2:0 Rahman Soyudogru (49.), 3:0 Thomas Zimmermann (69.), 4:0 Burak Coban (87.) – Schiedsric­hter: Tobias Bartschat (Neuenburg) – Zuschauer: 200 – FV: Kraus – Henning, Mähr, Altmann, Zimmermann – Toprak (66. Coban), Hörger, Hörtkorn, B. Soyudogru (76. Chrobok), Boneberger (75. Broniszews­ki) – R. Soyudogru (80. Wohlfarth).

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FOTO: ROLF SCHULTES Gegen den Karlsruher SC II (Nummer vier Giuseppe Leo) hat der FV Ravensburg (rechts Sebastian Mähr, dahinter Philipp Altmann) mit 4:0 gewonnen.

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