Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Schwierige Phase
Lernen in der Zeit der Pubertät
WILHELMSDORF - Geht Lernen in der Pubertät? Warum gibt es die Pubertät? Was passiert in der Pubertät mit den lieben Kleinen? Und wie können Eltern und Lehrer dieser schwierigen Phase der Jugendlichen begegnen? Auf Einladung des Gymnasiums Wilhelmsdorf widmete sich Udo Zimmermann vergangenen Donnerstag in einem hoch spannenden Vortrag im Bürgersaal diesen Fragen und versuchte, der versammelten Eltern- und Lehrerschaft Antworten und Tipps zu geben.
Udo Zimmermann, Leiter des Zentrums für innovative Bildung und Forschung (kurz ZiBF) und jahrelanger Partner des Gymnasiums Wilhelmsdorf im Rahmen von Power of Difference (kurz POD), ist ein gern gesehener Gast in Wilhelmsdorf. Auch dieses Mal enttäuschte Zimmermann sein Publikum (zahlreiche Eltern sowie einige Kolleginnen und Kollegen) nicht, ganz im Gegenteil. Zimmermann nahm das Publikum zunächst mit auf eine Reise in die Pubertät und stellte (und beantwortete) die Frage, warum es eigentlich die Pubertät gibt. Dabei gelang ihm, auch schwierige neurobiologische Sachverhalte klar und verständlich und oftmals auch humoristisch überspitzend darzustellen. Dazu passte sein Vergleich eines in der Pubertät befindlichen Jugendlichen mit einem „voll besetzen Düsenjet, der mit Vollgas über die Startbahn rollt, während im Cockpit noch die Kontrollinstrumente zusammengeschraubt werden“.
Aber Zimmermann beließ es nicht bei einer ausführlichen Analyse, sondern er lieferte auch gleich ein paar praktische Tipps für den Umgang mit pubertierenden Jugendlichen mit. So soll man sowohl in die Auseinandersetzung gehen als auch Nähe suchen, den Jugendlichen feste Regeln und Rituale an die Hand geben, im Rahmen derer sie jedoch auch experimentieren lassen und Erfolge zulassen. Und nicht zuletzt sollte das Verhältnis von gegenseitigem Vertrauen, Respekt und Verständnis geprägt sein.
Abschließend beantwortete Zimmermann noch einige Zuschauerfragen, bevor der Autor dieser Zeilen (und mit ihm sicherlich ein Großteil der Zuhörerschaft) mit dem guten Gefühl nach Hause ging, unsere lieben pubertierenden Jugendlichen zumindest ein bisschen besser verstehen gelernt zu haben.