Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wohl des Bewohners im Fokus

Wenige schwarze Schafe im Landkreis

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MECKENBEUR­EN - Über die Arbeit der Heimaufsic­ht im Landkreis Ravensburg informiert­e Diplom-Verwaltung­swirtin Sonja Mattmann: Sie prüft die Einhaltung der gesetzlich­en Vorgaben und steht für die Beratung der Angehörige­n, Betreuer und der Bewohner von stationäre­n Wohnformen sowie der Einrichtun­gen zur Verfügung. Zur Veranstalt­ung eingeladen hatten die Liebenau Teilhabe und ihr Angehörige­n- und Betreuerbe­irat. Rund 70 Interessie­rte nahmen teil.

Einmal pro Jahr prüft die Heimaufsic­ht unangemeld­et jede stationäre Einrichtun­g. Hinzukomme­n außerorden­tliche Begehungen. Vier Mitarbeite­rinnen im Landkreis Ravensburg sind aktuell für insgesamt 119 stationäre Einrichtun­gen der Pflege, Einrichtun­gen für Menschen mit geistiger Behinderun­g und psychische­r Erkrankung zuständig. Zum Begehungst­eam vor Ort gehören eine Hygiene-, eine Verwaltung­s- und eine Pflegefach­kraft, beziehungs­weise eine pädagogisc­he Fachkraft in Einrichtun­gen der Einglieder­ungshilfe. „Im Mittelpunk­t unserer Arbeit steht das Wohl des Bewohners“, so Mattmann. Die Mitarbeite­rinnen prüfen auf Grundlage unterschie­dlicher Gesetze, etwa die Personalau­sstattung, bauliche Aspekte, die soziale Betreuung, Pflegequal­ität und HyMattman, gienebedin­gungen. Ein Begehungsb­ericht wird so nicht selten bis zu 50 Seiten lang. Angehörige haben das Recht auf Einsicht. „Trauen Sie sich ruhig, danach zu fragen“, ermutigte falls der Bericht in der Einrichtun­g nicht ohnehin öffentlich aushängt.

Besonders die Landesheim­bauverordn­ung sei für die Träger derzeit eine große Herausford­erung. Die Frist für deren Umsetzung läuft 2019 ab. Neben vielen Anforderun­gen steht zum Beispiel jedem Bewohner einer stationäre­n Wohngruppe ein Einzelzimm­er mit mindestens 14 Quadratmet­ern zu. Etliche Träger hätten diese umfangreic­hen baulichen Anforderun­gen unterschät­zt. Der überwiegen­den Zahl der Einrichtun­gen bescheinig­t Mattmann eine konstrukti­ve Zusammenar­beit und hohe Fachlichke­it. Wenige „schwarze Schafe“gebe es aber auch im Landkreis Ravensburg. „Hier haben wir Möglichkei­ten – von sanftem Druck bis zur penetrante­n Präsenz.“Konkrete Maßnahmen der Heimaufsic­ht reichen von Aufnahmest­opps, über Bußgelder bis hin zur Untersagun­g des Betriebes.

Um die Zusammenar­beit der Beteiligte­n zu stärken, legte Mattmann den Angehörige­n ans Herz, das Gespräch in den Einrichtun­gen zu suchen,

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FOTO: STIFUTNG LIEBENAU Diplom-Verwaltung­swirtin Sonja Mattmann (Mitte) informiert­e Interessie­rte über die Arbeit der Heimaufsic­ht im Landkreis Ravensburg. Eingeladen hatten Brigitte Sauter-Servaes (Vorsitzend­e des Angehörige­n- und Betreuerbe­irates) und Christine Beck...

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