Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Auf Einladung der Landesregierung
Berlin-Besuch Ehrenamtlicher in der Flüchtlingshilfe
RAVENSBURG - Vom 8. bis 11. November hielten sich Doris Schaal, Dr. Peter und Elke Birkel mit anderen Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe auf Einladung der Landesregierung zu einem Informationsbesuch in Berlin auf.
Mit dem ICE fuhr die Gruppe ohne weiteres Umsteigen von Ulm zum Hauptbahnhof in Berlin. Der nächste Morgen führte sie ins Reichstaggebäude zum Besuch des Plenums des deutschen Bundestags. Eine Mitarbeiterin erläuterte die Arbeit der Parlamentarier und warb um Verständnis für die manchmal doch recht leer erscheinenden Sitze.
Zum Mittagessen wurde die Gruppe in der baden-württembergische Landesvertretung in Berlin erwartet. Staatssekretär Ratzmann stellte als Bevollmächtigter des Bundeslandes die Arbeit der Landesvertretung vor. Am Nachmittag stand der Besuch des Bundesrates auf dem Programm. Hier ist der Ort, wo die Länder der Bundesrepublik im Rahmen der Gesetzgebung ihren Einfluss wahrnehmen können.
Das Programm am dritten Reisetag begann mit einem Empfang im Bundespresseamt. Hier versucht die Regierung nicht nur ihre eigenen Entscheidungen mitzuteilen und zu begründen, sondern auch die weltweiten Informationen, die für die Regierung von Bedeutung sein könnten, zu sichten.
In der Mittagspause fuhren wir mit dem Bus entlang des alten Mauerverlaufs. So kamen wir auch in die Bernauer Straße, die traurige Berühmtheit erreichte, weil dort immer wieder Menschen aus dem Osten der Stadt unter Lebensgefahr in den Westen flohen. Schließlich gelangten wir an das Holocaust-Mahnmal in der Nähe des Brandenburger Tors. Es stellten sich wahrlich bedrückende Gefühle ein, als man durch den Wald aus z.T. übermannshohen, grauen Stelen ging. Um die amerikanische Botschaft herum erkannte man schnell das Brandenburger Tor, vor dem eine Installation aus drei senkrecht stehenden Bussen aufgestellt wurde. Diese Busse boten während des Syrienkrieges den Bewohnern einer Straße von Aleppo eine Zeitlang Schutz vor Heckenschützen.
Passend zum Besuch im Zwangsarbeiterlager in Berlin-Schöneweide verschlechterte sich das Wetter. Wir erlebten die bedrückende Atmosphäre in den Baracken des damaligen Lagers, in dem sich heute ein Dokumentationszentrum befindet. Damit war das Programm dieses Besuchs abgearbeitet, und die Rückfahrt konnte am nächsten Morgen angetreten werden.