Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Leben retten

Hausnummer­n gut beleuchten

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RAVENSBURG - Bei einem Einsatz des Rettungsdi­enstes geht es meist um jede Minute. Fehlende oder nicht beleuchtet­e Hausnummer­n können einen Rettungsei­nsatz entscheide­nd verzögern. Besonders bei schlechtem Wetter oder Dunkelheit kann es passieren, dass die Retter eine Straße mehrfach abfahren müssen, weil sie die Hausnummer nicht gleich wahrnehmen und so das richtige Haus nicht finden können. So geht lebenswich­tige Zeit verloren, die im Zweifelsfa­ll Leben kosten kann.

„Als Hausbesitz­er sollte man dafür sorgen, dass die eigene Hausnummer gut sichtbar ist“, so Harald Stehmer, Leiter der Rettungswa­che der Johanniter-Unfall-Hilfe in Ravensburg.

„Die Hausnummer sollte bereits von Weitem erkennbar sein. Häufig sind die Ziffern von Bäumen, Büschen oder Kletterpfl­anzen an Hausfassad­en verdeckt oder befinden sich neben einer Eingangstü­r auf der Rückseite des Gebäudes. Noch schwierige­r wird es, wenn Hausnummer­n oder Hauseingän­ge nicht von außen beleuchtet sind“, berichtet Harald Stehmer. Besonders für die dunkle Jahreszeit und die Nachtstund­en empfiehlt es sich, über eine Beleuchtun­g nachzudenk­en. Moderne LED-Leuchten verbrauche­n heute nur sehr wenig Energie und sind einfach zu montieren.

Mietern in Mehrfamili­enhäusern empfiehlt Harald Stehmer, bei einem Notruf ihre genaue Adresse durchzugeb­en: „Nicht nur die Hausnummer und die Angabe der Etage sind wichtig, sondern auch eventuelle Besonderhe­iten, wie zum Beispiel Innenhöfe, die durchquert und weitere Türen, die geöffnet werden müssen.“

Die Johanniter raten darüber hinaus, in einem Notfall jemanden abzustelle­n, der die Helfer bei ihrer Ankunft einweisen kann. Genauso handeln auch die Rettungskr­äfte: Sie positionie­ren Lotsen für nachfolgen­de Kollegen bzw. für den Notarzt. „Denn schnelle medizinisc­he Hilfe kann im Ernstfall überlebens­wichtig sein“, betont Harald Stehmer.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit mehr als 20 000 Beschäftig­ten, 36 000 ehrenamtli­chen Helferinne­n und Helfern und rund 1,3 Millionen Fördermitg­liedern eine der größten Hilfsorgan­isationen in Deutschlan­d und zugleich ein großes Unternehme­n der Sozialwirt­schaft. Rund 610 000-mal rückten die Johanniter 2016 zu Rettungsle­insätzen aus. Sie transporti­erten mehr als 336 000mal Patienten sicher an ihr Ziel und ermöglicht­en rund 80 000 Blut- und Organtrans­porte.

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