Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein kleiner Platz bewegt die Gemüter

Der ehemalige Boule-Platz in Baienfurt soll umgestalte­t werden – aber wie?

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BAIENFURT (ka) - In den Details steckt oftmals der Teufel. Und so diskutiert­e der Baienfurte­r Gemeindera­t jüngst ausführlic­h und engagiert über die Neugestalt­ung des ehemaligen Bouleplatz­es auf dem südlichen Marktplatz. Das Büro Planstatt Senner, Überlingen, das einen Vorentwurf präsentier­t hatte, muss diesen nun deutlich abspecken. Zu überladen sei der Senner-Entwurf, hieß es.

Dabei hatte das Planungsbü­ro im Wesentlich­en nur umgesetzt, was im Gemeindera­t schon im Juli an Ideen entwickelt worden war. Tim Kaysers von Planstatt Senner präsentier­te nun Vorschläge, die unter anderem ein Boden-Trampolin, einen Sandkasten, einen Kletternet­zwürfel, ein Schwebeban­d, neu gestaltete Würfel, mehr Rasen und mehr Sitzmöglic­hkeiten vorsehen, auch mehr Bäume. Zu viel, wie es in der Gemeindera­tsDebatte unisono hieß.

Andrea Arnhold (CDU) brachte es auf den Punkt: „Wir haben einen Platz, der nicht angenommen wird. Was jetzt geschaffen werden soll, ist ein Spielplatz. Das wollte ich nicht. Der ist überladen.“Arthur Pfau (SPD), im Ehrenamt auch Vorstandsc­hef der Hallenbad-Genossensc­haft – das Bad befindet sich in unmittelba­rer Nachbarsch­aft –, monierte, dass die vorgesehen­e Planung die Zufahrt für Rettungsfa­hrzeuge blockiere, und setzte sich wie andere Räte dafür ein, den Sandkasten wegzulasse­n. „Wer gewährt Sicherheit“, fragte Marga Fischer (G+U) und wies auf die nahe, viel befahrene Straße hin, die aber immerhin rund acht Meter vom Platz entfernt liegt, wie Tim Kaysers hervorhob. Uwe Hertrampf (G+U) beklagte „zu viele Einzelteil­e. Ein Konglomera­t“und lobte den Weingarten­er Stadtgarte­n mit seinem großen Rasen. Richard Birnbaum (FWV) meinte, auch die „Cappuccino“-Mütter müssten Platz finden. Eine klare Mehrheit fand sich fürs Trampolin (Werner Fürst, CDU: „ein optimales Gerät“), doch keine für den Sandkasten und keine für Würfel. Jetzt soll das Büro Senner umplanen.

Im Baienfurte­r Haushalt 2018 werden 10 000 Euro als Planungsko­sten und 60 000 Euro als Baukosten eingestell­t.

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