Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
David Zucker schießt die Towerstars zum Sieg
Ravensburgs Stürmer trifft beim 5:2-Heimsieg in der DEL 2 gegen Bad Tölz dreifach
RAVENSBURG - Geglänzt haben die Ravensburg Towerstars im Heimspiel gegen die Tölzer Löwen nicht. Zum Heimsieg in der Deutschen Eishockey-Liga 2 hat es dennoch gereicht. Dank eines Dreierpacks von David Zucker behauptete sich Ravensburg gegen das Tabellenschlusslicht mit 5:2. Am Sonntag geht es für die Towerstars um 17 Uhr zum erneuten Duell beim Allgäurivalen ESV Kaufbeuren.
„Das war ein hartes Stück Arbeit“, meinte Towerstars-Trainer Jiri Ehrenberger nach dem Sieg. „Wir hatten zuletzt eine enorme Belastung mit einem kleinen Kader. Die drei Punkte freuen mich sehr.“Mit dem ersten Drittel konnten – abgesehen von der 2:1-Führung – aber weder Mannschaft noch Fans zufrieden sein. Die Towerstars zeigten das schwächste Drittel seit Langem. Kaum ein Spielzug gelang, viele Pässe gingen ins Leere. Die Bilanz einer Überzahl war bezeichnend: zweimal Abseits und ein unerlaubter Weitschuss. Und dann gab es in der siebten Minute auch noch die kalte Dusche in Form des 0:1. Bei einem Konter der Bad Tölzer kamen die Ravensburger zu langsam zurück, Klaus Kathan bediente Andreas Schwarz, der Towerstars-Goalie Jonas Langmann überwand.
Vereinzelte Pfiffe
In der Eissporthalle waren sogar zwischenzeitlich vereinzelte Pfiffe zu hören - das Dargebotene gefiel den Zuschauern überhaupt nicht. Doch
Ravensburg Towerstars – Tölzer Löwen 5:2 (2:1, 0:1, 3:0) Tore: 0:1 (6:14) Andreas Schwarz (Kathan, Strobl), 1:1 (13:53) Kilian Keller (Sturm, Kruminsch), 2:1 (16:55) David Zucker (Kruminsch), 2:2 (20:55) Marcel Rodman (Schlager, Vihko), 3:2 (49:25) Vincenz Mayer (Slavetinsky, Pfaffengut), 4:2 (50:23) David Zucker (Kruminsch, Just), 5:2 (58:26 empty net) David Zucker (Just) Strafen: Ravensburg 4 Minuten, Bad Tölz 8 Minuten Zuschauer: 2382 in der 14. Minute zog Verteidiger Kilian Keller von der linken Seite einfach mal ab, der Puck schlug – nicht ganz unhaltbar – hinter Goalie Andreas Mechel zum 1:1 ein. Kurz darauf hatte der letztjährige Ravensburger Philipp Schlager auf Pass von Marcel Rodman eine Großchance für die Gäste. Doch die Towerstars waren nun etwas wacher.
Und sie kamen zur Führung. Nach einem Bully in der neutralen Zone von Arturs Kruminsch schaltete David Zucker am schnellsten. Den ersten Schuss ließ Mechel prallen, mit dem Nachschuss erzielte Zucker das 2:1. Wieder sah der Löwen-Goalie nicht glücklich aus. Kurz vor der Drittelpause zogen die Schiedsrichter noch den Videobeweis zurate, entschieden aber gegen einen Treffer für Bad Tölz.
So, wie das erste Drittel zu Ende gegangen war, so begann das zweite. Mit einem Videobeweis. Doch dieses Mal zählte der Treffer von Marcel Rodman. Das Tor mussten sich die Towerstars allerdings selbst zuschreiben, denn sie bekamen den Puck nicht aus der eigenen Zone heraus. Nach vorne zeigte Ravensburg – der zweitbeste Angriff der Liga – eine schwache Leistung. Den ersten Schuss im zweiten Drittel auf Mechel gab es erst nach mehr als sechs Minuten.
Bad Tölz wirkte agiler, wacher – und hatte Pech, dass Chris St. Jacques auf Zuspiel von Michael Endraß in der 32. Minute nur den Pfosten traf. Ravensburg blieb zwar von der Strafbank fern, konnte aber keines seiner drei Powerplays im zweiten Abschnitt nutzen. Die Towerstars ließen weiter viel von dem vermissen, was sie in den vergangenen Wochen so stark gemacht hatte. „Wir haben vor allem in den ersten 40 Minuten gutes Eishockey gezeigt“, lobte Löwen-Trainer Rick Boehm seine Mannschaft.
Gäste treffen nur die Latte
Auch im dritten Drittel kamen die Tölzer besser aus der Kabine und hatten durch Klaus Kathan, Florian Strobl und Johannes Sedlmayr gleich drei gute Chancen. In der 45. Minute hatte Jakub Svoboda aber die Riesenchance, Ravensburg wieder in Führung zu bringen, scheiterte nach Zuspiel von Brian Roloff aber an Goalie Mechel.
Als Zucker seine Strafe absaß, startete André Lakos ein Solo, schoss den Puck aber an die Latte – wieder hatten die Towerstars Glück. Kurz darauf fehlten Lakos wieder nur Zentimeter zu einem Treffer. Ganz klar: Bad Tölz war besser. „Wir haben es versäumt, einen Treffer zu erzielen“, sagte Boehm. Das Tor schossen die Towerstars. Kapitän Vincenz Mayer, gerade von einer Verletzung zurück, fuhr von der rechten Bande wieder in die Mitte, zog ab und traf zum 3:2. Keine Minute später war David Zucker von den Löwen-Verteidigern nicht zu halten und erhöhte auf 4:2. Trainer Rick Boehm musste seine Mannschaft erst einmal mit einer Auszeit wieder wachrütteln.
Dieser Ravensburger Doppelschlag war so nicht absehbar, schaffte aber natürlich die Grundlage für den Heimsieg gegen den Tabellenletzten. Der hatte weiter Pech, denn auch Josef Frank traf nur die Latte (54.). Alles klar machte Zucker in der vorletzten Minute mit seinem dritten Treffer. Das Tor war leer, das 5:2 nur noch Formsache für den Stürmer.