Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Viele gehen sehr unbedarft mit Medien und dem Internet um“
Polizei klärt Schüler der WRS Talschule Weingarten über die Gefahren digitaler Medien, aber auch Gewalt und Drogen auf
WEINGARTEN (sz) - Stolpersteine im Straßenverkehr, im Umgang mit digitalen Medien, Gewalt und Suchtmitteln müssen erkannt und Konsequenzen absehbar werden, teilt die Werkrealschule Talschule Weingarten mit. Um Schüler für das Leben nach der Schule fit zu machen, holten sich Schulleitung, Lehrkräfte und Schulsozialarbeit für diese Präventionsarbeit die Polizei Baden-Württemberg ins Klassenzimmer.
Die Unterstufe durfte demnach im Rahmen der Verkehrsprävention „Schütze dein Bestes!“die Verkehrsregeln aus der Fahrradprüfung in der Grundschule auffrischen. Ein kaputter Fahrradhelm von einem tatsächlichen Sturz sowie ein Quiz mit kleinen Preisen über die gängigen Verkehrsschilder rundeten das Präventionsprogramm ab. Die Schüler lernten: Zum Schutze ihres Besten – nämlich dem Gehirn – sei ein Fahrradhelm im Straßenverkehr unabdingbar, heißt es.
Die aktuellen Themen PasswortWeitergabe, Identitätsdiebstahl, Fake-Profil, Cybermobbing, Recht am eigenen Bild, Umgang mit einer Web-Kamera sowie die Abo-Falle griff der Film „Verklickt!“über Sicherheit im Medienalltag auf. Die Schüler der 5. und 6. Klasse berichteten über eigene Erfahrungen und bekamen Tipps der Polizei. Chatten mit einem Unbekannten, das eigene Passwort Weitergeben für unterschiedliche Accounts sozialer Medien und Cybermobbing gehörten oft zum Alltag der Schüler, berichtet die Schule. Es zeige sich, dass viele sehr unbedarft mit Medien und dem Internet umgingen. Die Schüler bekamen als besondere Hausaufgabe von der Polizei, sofort ihre Passwörter für sich allein zu ändern und im Notfall immer sofort als erstes an ihre Eltern zu wenden.
Für die Schüler der Mittelstufe (7. und 8. Klasse) standen die Themen Gewalt- und Drogenprävention auf dem Stundenplan. Neben einem kleinen theoretischen Input durften die Schüler in Rollenspielen richtiges Verhalten in Gewaltsituationen einüben. Dies ist eng verknüpft mit der Zivilcourage. „Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich Zeuge von Gewalt werde?“, solche Fragen hätten die Schüler sehr beschäftigt. Eine Möglichkeit sich entsprechend richtig zu verhalten, in dem man einen Notruf absetzt (110 für die Polizei oder 112 für die Feuerwehr) und hilfebedürftigen Personen in Gewaltsituationen zu helfen, habe dann doch einige überrascht. Ergänzend wurden die fünf W-Fragen beim Notruf besproche, also „Wer, wie, wo, was und wann“. Um sich vor Gewaltsituationen richtig zu schützen, könne es auch nützlich sein, selbstsicher aufzutreten und auch „Nein“sagen zu können, geht aus der Pressemitteilung hervor.
Die Drogenprävention klärte die Schüler auch über Wirkungsweisen, Risiken und Gefahren auf. Besprochen wurden legale Suchtmittel wie Alkohol und Nikotin, aber auch illegale Suchtmittel wie Cannabis, synthetische Drogen und sogenannte neue psychoaktive Drogen, die einigen Schülern als „Legal Highs“bekannt, doch seit 2016 gesetzlich verboten sind. Neben den straf- und führerscheinrechtlichen Folgen, wurden auch die Auswirkungen von legalen Suchtmitteln, etwa Alkohol im Straßenverkehr, informiert. Das Ziel des Präventionsangebotes ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit legalen Suchtmitteln sowie die totale Abstinenz illegaler Drogen.
Für März 2018 sind zwei weitere Vorträge zum Thema „Sicherheit im Internet“von Sparda Surfsafe geplant. Vormittags wird ein Schülervortrag anschaulich die Schüler der weiterführenden Schulen für das Thema sensibilisieren und abends kommen die Eltern in den Genuss. Veranschaulicht wird der Vortrag mit einem freiwilligen „Live-Hacking“der Smartphones anwesender Personen.