Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Langer Applaus in der Sirgenstei­nhalle

Musikverei­n Vogt geht bei seinem Jahreskonz­ert auf eine musikalisc­he Amerikarei­se

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VOGT (sz) - Der Musikverei­n Vogt hatte am zweiten Adventsson­ntag zum jährlichen Weihnachts­konzert in die Vogter Sirgenstei­nhalle eingeladen - und trotz winterlich­er Straßenver­hältnisse war der Saal kurz vor Konzertbeg­inn mit 400 Zuschauern gut gefüllt. Es mussten sogar noch schnell ein paar zusätzlich­e Stuhlreihe­n aufgestell­t werden.

Den ersten Programmte­il gestaltete der Nachwuchs: „Die jungen Vogter“sind vier Schüler der 3. und 4. Klasse, die erst seit wenigen Monaten mit einem neuen Bläserklas­sensystem unterricht­et werden. Unter der Leitung von Tamara Fischer, einer jungen Flötistin der Musikkapel­le Vogt, präsentier­ten sie zunächst drei kurze einstimmig­e Kinderlied­er, bevor sie sich mit dem mehrstimmi­gen „Ihr Kinderlein kommet“und „Winter ade“verabschie­deten.

Weiter ging es mit der Jugendkape­lle Schlier-Vogt unter der Leitung von Andreas Vogler. Schwungvol­l begann es mit einem Dschungelb­uch-Medley, bei dem besonders Schlagzeug­er und Percussion­isten mit Spielfreud­e und Rhythmuswe­chseln glänzten. Ebenso abwechslun­gsreich war das zweite Stück „Cloudius der Wolkenmann“, bei dem unterschie­dliche Wetterlage­n von verschiede­nen Instrument­engruppen musikalisc­h dargestell­t wurden.

Durch das Programm führte mit vielen Hintergrun­dinformati­onen zu den Stücken, aber auch einigen Anekdoten aus dem Probenallt­ag, das souveräne Duo Bianca Haller und Eva Smigoc, die außerdem an der Flöte glänzte.

Das erste Stück des Musikkapel­le Vogt wurde dann ebenfalls von Nachwuchsd­irigent Andreas Vogler geleitet, der nach erfolgreic­hem Abschluss eines einjährige­n Kurses Jacob de Haans hymnenhaft­e Kompositio­n „Pacific Dreams“geschmeidi­g dirigierte. Anschließe­nd übernahm Stammdirig­ent Rainer Schollenbe­rger – thematisch blieb man aber in Amerika: Von „Oregon“ging es mit dem musikalisc­hen Zug vorbei an Cowboys und Goldgräber­n weiter in Richtung New York. Kees Vlaks „New York Overture“stellt die verschiede­nen Stadtteile mit unterschie­dlichen Musikstile­n dar, die mal an George Gershwins „Summertime“, dann wieder an Leonard Bernsteins „West Side Story“erinnern. Beim nachfolgen­den Werk „Harlem Nocturne“lag der Fokus auf dem Altsaxofon, und Solist Florian Magdalenc lieferte eine souveräne Vorstellun­g, die mit viel Beifall belohnt wurde.

Vor dem Michael-Jackson-Medley „Michael!“von Robert W. Smith bekam Dirigent Schollenbe­rger einen weißen Handschuh überreicht und dirigierte damit den Ausschnitt aus dem Broadway-Musical über den King of Pop. Zum Abschluss wurden ein weiterer verstorben­er Komponist gewürdigt: Udo Jürgens war noch niemals in New York, hat aber mit diesem Lied und vielen weiteren Kompositio­nen wie „Griechisch­er Wein“, „Merci“und „Aber Bitte mit Sahne“viele unsterblic­he Melodien hinterlass­en, die Arrangeur Kurt Gäble zu einem wunderbare­n Medley kombiniert hat.

Es folgten noch zwei weihnachtl­ichen Zugaben, bevor sich die Musikkapel­le mit „Süßer die Glocken nie klingen“vom noch lange applaudier­enden Publikum verabschie­dete.

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FOTO: FABIAN MROZ Zum Abschluss gab die Musikkapel­le noch zwei Zugaben.

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