Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Jugendliche spielen Demokratie
Weingartener Achtklässler halten den zweiten Kinder- und Jugendgipfel ab
WEINGARTEN (sz) - Freizeit, Mobilität, Vielfalt, Schule und politische Jugendbeteiligung waren die fünf Themenbereiche, die in Runde zwei des Kinder- und Jugendgipfels bearbeitet wurden.
Wie aus einer Pressemitteilung der Stadt hervorgeht, trafen sich 70 Schüler der achten Klassen der Realschule, des Gymnasiums und der Werkrealschule am Mittwoch im Haus der Familien. Nach einer kurzen Begrüßung durch „Politik zum Anfassen“ ging es auch schon gleich in die jeweiligen Themengruppen.
Diese entsprachen den Fraktionen eines Parlaments. In den nach Zufall gebildeten Fraktionen durften Ideen entwickelt, Anliegen ausgesprochen und in Anträgen formuliert werden. So wurde zum Beispiel im Themenbereich Vielfalt ein „Storytelling“vorgeschlagen, bei welchem Geflüchtete von ihren Fluchtgeschichten erzählten. Nach der Pause versammelten sich die jeweiligen Fraktionen dann wieder, um über die Anträge der anderen Themenbereiche zu reflektieren und gegebenenfalls Änderungsanträge zu erstellen.
Im Jugendgipfel-Parlament wurde dann zwei Stunden über die gestellten Anträge diskutiert und abgestimmt. Erstaunlich realistisch zeigten sich die Jugendlichen bei auf den ersten Blick attraktiven Anträgen wie Trampolinhalle oder Lasertag-Anlage. Beide Anträge wurden jedoch abgelehnt, weil ein Großteil des Parlaments keine Notwendigkeit dafür sah. Die Jugendlichen erlebten an diesem Vormittag, wie politische Prozesse funktionieren, und spürten, wie anstrengend Demokratie ist, wenn am Ende Erfolg versprechende Beschlüsse getroffen werden sollen.
Nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer waren sehr angetan vom zweiten Kinder- und Jugendgipfel. Zudem entstanden interessante Jugendfond-Ideen, die nun vom Jugendgemeinderat bearbeitet werden.