Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Bessere Busanbindung für Senioren in Bodnegg
Bürgerbus soll auf öffentlichen Linien eingesetzt werden – Kooperation mit Bodo und Busunternehmen Schuler
BODNEGG - Nach Beschluss des Gemeinderats soll die Mobilität für ältere Menschen in der Gemeinde verbessert werden. Der Einsatz des gemeindeeigenen Bürgerbusses soll an bestimmten Tagen dafür sorgen, dass auch mobilitätseingeschränkte Personen selbstständig einkaufen, den Arzt erreichen oder Veranstaltungen besuchen können. Für die Organisation wird ein Bürgerbusverein gegründet, der eng mit dem örtlich ansässigen Busunternehmen Schuler und dem Verkehrsbetrieb Bodo zusammenarbeiten soll.
Der Bodnegger Bürgerbus ist – so wie in vielen anderen Gemeinden – ein Gemeindemobil, das von Vereinen und auch Privatpersonen gemietet werden kann oder den Schulbusbetrieb unterstützt. Da er aber nicht an allen Tagen zu allen Zeiten im Einsatz ist, hatten sich Gemeinderat Daniel Schneiderhan, auch Sprecher der AG Verkehr, und Gemeinwesenarbeiterin Christa Gnann überlegt, ihn zusätzlich auch für Menschen einzusetzen, die in der großen Flächengemeinde nicht oder nicht mehr selbst mobil sein können. Dieses Vorhaben stellten sie in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor.
Das Angebot soll als Flächenbetrieb innerhalb der Gemeindegrenzen stattfinden. Ein erster Schritt dazu ist die Gründung eines Bürgerbusvereins. „Der Bürgerbus soll in in den ÖPNV eingebunden sein. Der Verkehrsverein Bodo unterstützt als Partner und Vereinsmitglied den Bürgerbusverein“, erklärte Christa Gnann. Auch das örtlich ansässige Busunternehmen Schuler soll mit im Boot sein. Konkret wurde vorgeschlagen, zum Start an zwei Tagen, an denen das Gemeindemobil nicht benötigt wird, die Bürgerbusfahrten anzubieten. Die Nutzer müssen sich, mit einer Stunde Vorlauf, per Telefon anmelden. Alle offiziellen Haltestellen können angefahren, zusätzlich benötigte könnten eingerichtet werden. Die Software für die Streckenplanung wird von Bodo gegen eine Lizenzgebühr bereitgestellt. Zu Beginn werden auch die Anrufe übernommen und die Einzelfahrscheine zur Verfügung gestellt.
Eine aktuelle Umfrage über das Gemeindemitteilungsblatt hat ergeben, dass es sowohl eine Bereitschaft von 14 Ehrenamtlichen gibt, die den Bürgerbus fahren wollen, als auch einen Nutzungsbedarf von 27 Haushalten. Der ungefähre finanzielle Aufwand wurde bereits berechnet. Die Gemeinde stellt den Bürgerbus kostenlos zu Verfügung und trägt die Unkosten des Vereins. Im ersten Jahr rechnet die AG Verkehr mit etwa 10 000 bis 12 000 Euro. Darin sind unter anderem die Lizenz für die Software, das Tablet für den Fahrer, die Homepage, Kindersitze, Fahrerschulung, Versicherung, das polizeiliche Führungszeugnis, die Erteilung einer Erlaubnis zur Fahrgastbeförderung, die Aufwandsentschädigung für die Fahrer, die Vereinsgründung und Werbung enthalten.
Im Gemeinderat wurde grundsätzlich Zustimmung geäußert. „Das ist ein wertvolles Angebot für unsere Bürger“, so Eugen Abler. Bedenken gab es zu den Folgekosten und einer eventuell möglichen Kollision mit dem Schulbusbedarf. „Im zweiten Jahr werden die Kosten deutlich günstiger sein,“erklärte Schneiderhan. Viele der Erstkosten würden dann wegfallen. Bei einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat die Unterstützung des Vorhabens und die Bereitstellung der benötigten Finanzmittel im Haushalt 2018.