Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Vermeintli­cher Gasaustrit­t löst Großeinsat­z aus

Feuerwehr und Polizei rücken am Montagaben­d in Weingarten mit 26 Einsatzkrä­ften aus – Rasche Entwarnung

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Der Verdacht auf austretend­es Gas in einem Imbiss in der Ettishofer Straße hat in Weingarten am Montagaben­d einen Großeinsat­z von Feuerwehr und Polizei ausgelöst.

Um 19.10 Uhr war der Anruf bei der Leitstelle eingegange­n. Polizei und Feuerwehr rückten mit 26 Einsatzkrä­ften und sechs Fahrzeugen aus. „Das hat man natürlich ernst genommen“, sagte Weingarten­s Feuerwehrk­ommandant Horst Romer auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Man geht davon aus, dass etwas passieren könnte.“Nach gut einer Stunde konnte der Einsatzlei­ter dann aber Entwarnung geben. Eine Explosions­gefahr habe zu keinem Zeitpunkt bestanden.

Zuvor hatte ein Messtrupp der Feuerwehr den Keller des Gebäudes auf austretend­es Gas überprüft. Tatsächlic­h wird das Haus mit Erdgas versorgt, allerdings war keines ausgetrete­n. Vielmehr war ein kleiner Traktor über einem Luftschach abgestellt worden, der mit dem Gebäude verbunden war. Da aus dem Traktor Diesel auslief, gelangte dieser in den Luftschach und ein gasähnlich­er Geruch strömte in den Keller. „Es wurden Dämpfe gemessen, aber zu keiner Zeit wurde eine Explosivit­ät gemessen“, sagte Romer. Seine Kollegen entlüftete­n den Keller in der Folge mit einem Überdruck-Verfahren, bei dem alle Öffnungen bis auf eine geschlosse­n wurden und die Dämpfe über die Tür abgesaugt wurde.

Zudem wurde der Traktor beiseite gefahren und der Besitzer musste sich direkt um die Reparatur kümmern. Im übrigen sind solche Einsätze für die Weingarten­er Feuerwehr nicht alltäglich. Etwa ein bis zweimal im Jahr rücke man wegen einem Gasalarm aus, erklärte Romer. Seit er Kommandant ist, habe man aber noch keine Einsätze „im explosions­gefährdete­n Bereich“gehabt. Dabei helfe es auch sehr, dass das Gas mit speziellen Gerüchen versehen werde, um die Menschen frühestmög­lich auf austretend­es Gas aufmerksam zu machen, die dann wiederum recht schnell reagieren könnten. „Das riecht so penetrant. Bei Kleinstmen­gen merkt man das“, sagt Romer.

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FOTO: DPA Die Feuerwehr Weingarten rückt ein- bis zweimal im Jahr wegen des Verdachts auf austretend­es Gas aus.

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