Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Neues Sicherheitskonzept beim Christkindlesmarkt geht voll auf
Stadt zieht Fazit: Besucher genießen stimmungsvolle und friedliche Atmosphäre – Scherz-Bombendrohung sorgt für Aufregung
RAVENSBURG - Die Stadt Ravensburg zieht nach dem Ende des Christkindlesmarkts 2017 eine positive Bilanz: Mehr als 400 000 Besucher haben den Markt mit seinen rund 100 Ständen besucht. Abgesehen von der als Scherz gemeinten Bombendrohung eines Flüchtlings sei die Veranstaltung friedlich verlaufen, so die Stadt.
„Die Neugestaltung unseres Christkindlesmarktes ist bei den Besuchern sehr gut angekommen“, sagt der Pressesprecher der Stadt, Alfred Oswald. Durch die neue Anordnung der Hütten und das Verkehrsverbot auf dem Gelände habe sich eine „sehr entspannte und stimmungsvolle Atmosphäre“entwickelt. Die Busumleitung klappte gut.
Poller lagern im Betriebshof
Besonders waren beim Chsitkindlesmarkt in diesem Jahr auch die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. So gab es erstmals Betonsperren, um einen Anschlag wie auf dem Berliner Breitscheidplatz vor einem Jahr zu verhindern. In Ravensburg gehören die Poller dem Betriebshof. Dort werden sie auch gelagert. „Im Rahmen der Sicherheitskonzepte für andere Veranstaltungen werden die Betonsperren natürlich wieder verwendet“, gibt der Stadtsprecher Auskunft. Im Einsatz seien sie bereits gewesen: beispielsweise am Rosenmontag, beim Rutenfest oder bei Ravensburg spielt. Staub werden sie im Betriebshof wohl leider nicht so schnell ansetzen. Oswald: „Mit den Sicherheitsmaßnahmen werden wir noch länger leben müssen.“
Im Großen und Ganzen ist der Christkindlesmarkt laut Stadt friedlich verlaufen. Für Aufregung sorgte allerdings vor der Eröffnung des Marktes eine Bombendrohung auf Instagram, die ein 19 Jahre alter Flüchtling aus Afghanistan abgesetzt hatte. Er räumte bei seiner Festnahme ein, das Bild vom Christkindlesmarkt und symbolischen Bomben gepostet zu haben. Jedoch sei es nur „Spaß“gewesen. Nach der Bombendrohung wurde die Polizeipräsenz auf dem Markt verstärkt.
Ein Markt für Familien
Die Besucher des Christkindlesmarktes kamen laut Patricia della Monica vom Stadtmarketing aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien. „Es ist mit seinem vielfältigen Kinderangebot ein Markt für Familien“, beschreibt della Monica. So haben allein beim Backen der Weihnachtsplätzchen im Weihnachtszelt der Bäckerei Hamma 3000 Kinder teilgenommen. Über eine Tonne Teig wurde dabei von den kleinen Bäckern verarbeitet.
Großen Zuspruch haben Patricia della Monica zufolge auch die Angebote des Rahmenprogramms erfahren. „Zahlreiche Gruppen – darunter Schulen, Orchester und Chöre – sorgten für eine gute Stimmung auf dem Markt“, so die Mitarbeiterin des Stadtmarketings.