Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Land gibt eine Million Euro für Freilichtmuseen
Bauernhausmuseum in Wolfegg zeigt neue Ausstellung „Istanbul-Wolfegg. Lebenswege von Gastarbeitern“
WOLFEGG / KREIS RAVENSBURG (sz) - Das Land Baden-Württemberg unterstützt die sieben Freilichtmuseen mit jeweils 500 000 Euro in den Jahren 2018 und 2019, teilt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit.
Das aktuelle Gemeinschaftsprojekt „Anders. Anders? Ausgrenzung und Integration auf dem Land“beleuchtet in den Jahren 2017 und 2018 in sieben Ausstellungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten verschiedene Aspekte der Geschichte und der Lebensverhältnisse von Minderheiten im ländlichen Raum. 2018 ist unter anderem die Ausstellung „Istanbul-Wolfegg. Lebenswege von Gastarbeitern“im Bauernhausmuseum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg geplant. Der Ausstellungszeitraum ist von 25. März bis 4. November.
Die sieben Freilichtmuseen präsentieren mittlerweile rund 170 historische Gebäude, wie Bauernhäuser, Scheunen, Werkstätten, Wirts-, Schul- und Rathäuser, Bahnhöfe, Mühlen, aber auch Gärten, Außenanlagen und Ställe mit Tieren. Sie wurden originalgetreu wiederaufgebaut und informieren auf anschauliche Weise über das landwirtschaftlich geprägte dörfliche Leben der vergangenen Jahrhunderte. Die Freilichtmuseen repräsentieren jeweils einen bestimmten Landesteil. Es sind das Bauernhausmuseum in Wolfegg, das Odenwälder Freilandmuseum in Gottersdorf, das Freilandmuseum in Wackershofen, das Freilichtmuseum in Beuren, das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach, das Freilichtmuseum in Neuhausen ob Eck und das Oberschwäbische Museumsdorf in Kürnbach. „Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Geschichte wie auch bei der Sensibilisierung für Themen der Gegenwart und tragen so zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski. Deshalb stärke das Land die Museen für diese wichtige Aufgabe.
„Dass Migration und Zuwanderung keine neuen Erscheinungen in diesem Jahrzehnt sind, zeigen die Museen. Auch früher mussten sich Menschen auf den Weg machen, um eine neue Heimat zu suchen. Viele haben sie hier in Baden-Württemberg gefunden. Mit ihrer Vermittlungsarbeit helfen die Freilichtmuseen, solche Zusammenhänge einzuordnen“, sagte die Staatssekretärin. So leiste die aktuelle Gemeinschaftsausstellung der sieben Freilichtmuseen einen wertvollen Beitrag zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit Formen der Ausgrenzung wie auch der Integration von Minderheiten. Die Museen können sich mit Projekten um die zusätzlichen Mittel bewerben.