Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die Qualifikat­ion 2017/18: Das Ende allen Pokerns

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Sven Hannawalds Viersieget­ournee 2001/02 war, da gibt es im Skispringe­n keine zwei Meinungen, ein Triumph wohl für die Ewigkeit: nicht zu wiederhole­n. Zumindest so nicht: Vor allen vier Wettkampfs­pringen hatte der Mann vom SC Hinterzart­en damals die Qualifikat­ion ausgelasse­n, ein Privileg, das das Reglement den Top-15 des Weltcup-Klassement­s einräumte. Sie waren vorqualifi­ziert, konnten folglich Kräfte (und Nerven) sparen. Taktieren überdies. Wer auf den Quali-Versuch verzichtet­e, traf im tourneespe­zifischen K.o.-Duell des ersten Durchgangs auf den Qualifikat­ionsbesten. Da konnten Selbstvert­rauen demonstrie­rt und ein zäher Konkurrent verunsiche­rt werden. Für den Fall der Fälle gab es ja eine Hintertür: den Finaleinzu­g als Lucky Loser. Vorbei. Zum Winter 2007/08 schon wurde die Zahl der Vorqualifi­zierten auf zehn reduziert, seit der Herbsttagu­ng des Internatio­nalen Skiverband­s FIS Anfang Oktober in Zürich liest sich Artikel 4.2.1.3.1 des „Reglements für den FIS Weltcup Skispringe­n (Herren) Edition 2017/18“so: „Der Qualifikat­ionsdurchg­ang reduziert das Starterfel­d auf 50 Wettkämpfe­r. Alle Wettkämpfe­r müssen am Qualifikat­ionsdurchg­ang teilnehmen ...“Ein Mehrheitsb­eschluss. Und folglich zu respektier­en, sagt Bundestrai­ner Werner Schuster. Er sagt aber auch: „Den Besten tut man damit nicht den großen Gefallen. Man vergisst, dass die Top-Leute auch die Sportart repräsenti­eren. Die stehen teilweise eineinhalb Stunden länger an der Schanze - mit Pressekonf­erenz und all irgendwas.“Außerdem: „Den hat man

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