Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Am B 32-Bahnübergang geht es weiter
Planungen zur Beseitigung des Wangener Nadelöhrs gehen jetzt an den Bund
WANGEN - Die Vorbereitungen zur Beseitigung des Bahnübergangs an der B 32 sind einen formalen Schritt weiter: Wie Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Donnerstag mitteilte, stehe die entsprechende Planung, die jetzt an den Bund geht. Kommt auch von dort grünes Licht, könne mit dem auf ein Jahr angelegten Planfeststellungsverfahren begonnen werden. Die beiden hiesigen Landtagsabgeordneten, Raimund Haser (CDU) und Petra Krebs (Grüne), äußerten sich erfreut über die Nachrichten aus Stuttgart. Für OB Michael Lang bleiben damit die Chancen gewahrt, dass der Bahnübergang noch vor der Landesgartenschau im Jahr 2024 verschwindet.
Erste Signale vor wenigen Wochen
Dass es jetzt peu à peu voran geht mit den Planungen am Wangener Verkehrsnadelöhr Nummer eins voran geht, war bereits vor wenigen Wochen durchgeklungen. Bei der Verpflichtung Langs zu seiner dritten Amtszeit als Rathauschef strahlten mehrere Redner Optimismus bei dem Thema aus, darunter auch Klaus Tappeser, Tübinger Regierungspräsident und somit Chef der zuständigen Planungsbehörde.
Am Donnerstag kam nun die offizielle Bestätigung aus dem Verkehrsministerium. Danach steht jetzt nicht nur die Planung, auch die entsprechenden Papiere seien an das Bundesverkehrsministerium gegangen. Von dort brauche es jetzt einen „Gesehenvermerk“sowie die Berücksichtigung des Projekts im Straßenbauplan des Bundes.
Was die etwas sperrigen Formulierungen der Mitteilung aus Sicht des Landes bedeuten, wird in einer Formulierung Hermanns in der Presseerklärung deutlich: „Nach Erteilung des sogenannten Gesehenvermerks durch den Bund können dann die Unterlagen für das anschließende Planfeststellungsverfahren hergestellt ANZEIGE werden. Für das Planfeststellungsverfahren selbst wird rund ein Jahr gerechnet.“Bei Letzterem handelt es sich um einen der wichtigsten planerischen Schritte vor einem möglichen Baubeginn.
Hoffnung für das Jahr 2024
Für OB Lang ist dies „ein Signal, dass die fachliche Seite soweit ist, dass es im Verfahren weitergeht.“Entsprechend bestehe weiter die Hoffnung, dass der Bahnübergang vor 2024 beseitigt werden könne, wie er auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“erklärte. Die Stadt werde das anstehende Verfahren begleiten und – falls nötig – auch Fragen klären.
Auch die beiden hiesigen Landtagsabgeordneten äußerten sich am Donnerstag. „Ich freue mich sehr. Der Knotenpunkt muss dringend vor der Landesgartenschau verkehrlich entschärft werden“, schrieb Raimund Haser. „Nun hoffe ich, dass das Verfahren ohne weitere Komplikationen verläuft und rasch mit dem Bau begonnen werden kann.“
Petra Krebs erklärte: „Ich freue mich sehr darüber, dass mit diesem Schreiben für die Stadt Wangen nun endlich Klarheit über den Sachstand besteht. Diese Verkehrsmaßnahme bringt für die Stadt Wangen auf Dauer eine deutliche Entlastung und bereitet auch die Wiese für die Verlegung des ZOB.“
„Wichtigster Schritt“
Beide Abgeordnete ließen in ihren Erklärung nicht unerwähnt, dass sie sich in Stuttgart um das größte Wangener Verkehrsproblem gekümmert hätten. „Dass es gut läuft, hatte ich bereits im Sommer aufgrund einer Nachfrage beim RP erfahren“, so Haser. Umso erfreuter sei er, „dass nun so schnell Nägel mit Köpfen gemacht werden“. Krebs ergänzte: „Ich habe in dieser Angelegenheit mehrere Gespräche mit Minister Hermann geführt, und dazu auch einen Abgeordnetenbrief an sein Haus geschrieben.“
Am Abend nahm auch der CDUStadtverbandsvorsitzende und Stadtrat Christian Natterer im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“Stellung: Er bezeichnete die Nachricht aus Stuttgart als „wichtigsten Schritt“. Land und Regierungspräsidium hätten ihre Hausaufgaben gemacht. Auch Natterer glaubt nach wie vor an eine Fertigstellung vor 2024.
Das Verkehrsministerium bezifferte die veranschlagten Gesamtkosten für das Projekt nach derzeitigem Stand mit rund 13 Millionen Euro.