Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Drei Punkte wären mal wieder ganz gut“

Kapitän Vincenz Mayer über die Situation der Towerstars und seine ungewohnte Rolle

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RAVENSBURG - Nach fünf Niederlage­n in Folge sind die Ravensburg Towerstars am Samstag (20 Uhr) in der heimischen Eissportha­lle gegen den EHC Freiburg zum Siegen verdammt, wollen sie den für die Playoffs so wichtigen Platz sechs nicht aus den Augen verlieren. Warum die Towerstars in der DEL 2 gerade eine solche Negativser­ie erleben, wie die Stimmung in der Mannschaft ist und wohin der Weg in dieser Saison noch hinführen soll, darüber hat sich Michael Panzram mit Towerstars-Kapitän Vincenz Mayer unterhalte­n.

Herr Mayer, haben Sie die knappe Niederlage beim Tabellenfü­hrer Bietigheim Steelers schon verdaut?

Mayer: Das war natürlich ärgerlich. Aber wir müssen auch das Positive daraus ziehen. Mit unserem Rumpfkader sind wir nach einem 0:2-Rückstand zurückgeko­mmen und haben in der letzten Minute das 2:2 geschossen. Mit diesem Punkt müssten wir eigentlich zufrieden sein, aber langsam brauchen wir auch mal wieder einen Sieg.

Die Mannschaft hat seit fünf Spielen nicht gewonnen. Ist der dezimierte Kader der Grund, dass es im Moment sehr schwierig ist, konstante Leistung zu bringen?

Es ist gerade schwer für uns. Uns fehlen ein paar wichtige Leute, wir spielen nur mit zwei statt vier Ausländern. Dazu kommt, dass wir viele Spiele haben. Das merkt man. Aber: Die Jungs zeigen Moral, wir rücken zusammen. Natürlich wäre es aber wichtig, bald wieder den ganzen Kader zur Verfügung zu haben.

Vor allem, um das Saisonziel Platz sechs nicht zu gefährden. Oder hat sich daran etwas geändert?

Wir haben absolut das Potenzial dazu in der Mannschaft – wenn wir alle gesund sind. Deswegen ist es unser Anspruch, vorne mitzuspiel­en.

Auch Sie selbst sind nicht von einer Verletzung verschont geblieben und mussten kurzzeitig aussetzen. Wie geht es Ihnen nach der Pause?

Es wird immer besser. Ich merke die Verletzung zwar noch ab und zu, aber da muss ich durch.

Sie spielen gerade in der Defensive, weil dort Ondrej Pozivil länger ausfällt. Wie geht es dem Stürmer Vincenz Mayer damit?

Natürlich ist es ungewohnt. Ich habe jetzt sechs Spiele auf dieser Position gemacht. Man kommt immer besser rein. Ich bin zwar normal Stürmer. Ich spiele aber da, wo ich der Mannschaft am besten helfen kann. Eishockey ist ein Teamsport. Wenn der Trainer mich hinten braucht, dann spiele ich hinten.

Der Kapitän geht mit gutem Beispiel voran und stellt sich in den Dienst der Mannschaft.

Genau. Wenn es die beste Lösung ist, dass ich Verteidige­r bin, dann spiele ich da. Da habe ich überhaupt kein Problem damit.

Coach Jiri Ehrenberge­r betont zuletzt immer wieder die gute Moral und den Zusammenha­lt in der Mannschaft. Ist das für Sie als Kapitän auch so deutlich spürbar?

Natürlich. Sonst wären wir in Bietigheim, bei einem der Topteams der Liga, nicht so zurückgeko­mmen. Man merkt, wie wir zusammenrü­cken. Alle machen ihren Job gut. So müssen wir weitermach­en, bis die Verletzten wieder zurückkomm­en.

Am Samstag geht es daheim gegen den EHC Freiburg. Da wäre es mal wieder Zeit für einen Sieg, oder?

Wir brauchen jeden Zähler. Langsam wären drei Punkte mal wieder ganz gut. Wir werden sehen, wie der Kader ausschaut. Dann werden wir angreifen und schauen, dass wir drei Punkte holen. Irgendwie.

Wie sehen Sie den bisherigen Saisonverl­auf der Towerstars und wo soll der Weg noch hingehen?

Ich bin ein Mensch, der von Spiel zu Spiel schaut. Diese langfristi­gen Sachen sind nichts für mich. Man kann das nie verlässlic­h sagen. Zuletzt haben wir erst einige Spiele gewonnen, dann haben sich viele Spieler verletzt, dann haben wir viele Spiele hintereina­nder verloren – man weiß vorher nie, was wird. Wir müssen auf jeden Fall schauen, dass wir in die Play-offs kommen. Das ist unser Anspruch. Dann sehen wir weiter. Da kann alles passieren. Die Verletzten im Moment sollen wirklich keine Ausrede sein, wir haben immer noch genügend Potenzial. Aber mit einem vollen Kader ist es schon einfacher zu spielen, als mit 15 Leuten wie zum Beispiel in Bietigheim.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Kapitän Vincenz Mayer (rechts) spielt im Moment in ungewohnte­r Rolle und hilft in der Towerstars-Defensive aus.

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