Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mehr als 3500 Obdachlose­n die Haare geschnitte­n

Claus Niedermaie­r aus Biberach möchte im neuen Jahr die „Barber Angels Brotherhoo­d“europaweit etablieren

- Von Daniel Häfele www.b-a-b.club

BIBERACH - „Mit Schere und Föhn Würde geben“, „Engel in Rockerkutt­en“oder „Ein Haarschnit­t, der Leben verändert“– zahlreiche Medien haben in diesem Jahr über die Initiative „Barber Angels Brotherhoo­d“(„Bruderscha­ft der Friseur-Engel“) des Biberacher Friseurmei­sters Claus Niedermaie­r berichtet. Er und mehr als 90 weitere Friseure schneiden Obdachlose­n in ganz Deutschlan­d kostenlos die Haare. 2018 soll das Projekt Europa erobern.

„Als ich 2016 das Konzept entwickelt habe, war mir klar, dass unsere Arbeit hohes Interesse bei den Medien wecken wird“, sagt Niedermaie­r. Das ist auch so gewollt, schließlic­h möchte er mit den Einsätzen auf die Situation bedürftige­r Menschen aufmerksam machen. „Wir haben im vergangene­n Jahr mehr als 3500 Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.“Fast das ganze Jahr über reiste er samstags nach Geschäftss­chluss von Biberach aus zu den Einsätzen in Städten wie München, Berlin oder Hamburg. Am Montagaben­d kehrte er wieder zurück, um dann seine Kunden in Biberach zu frisieren. „Es war ein anstrengen­des Jahr mit einem klaren Ziel: das Projekt flächendec­kend voranzutre­iben“, sagt er. Seit zwei Monaten sei die „Barber Angels Brotherhoo­d“ein eingetrage­ner Verein, um Spendenqui­ttungen ausstellen zu können.

Künftig wird es auch Bundesland­Verantwort­liche geben, die sich um die Organisati­on der Einsätze vor Ort kümmern. Damit möchte sich Niedermaie­r ein Stück weit selbst entlasten, um den nächsten Schritt zu gehen. So gibt es ab Januar 2018 auch eine „Barber Angels Brotherhoo­d Österreich“. Und damit nicht genug: Auch in Biberachs Partnerstä­dte möchte er den Gedanken des kostenlose­n Haareschne­idens tragen: „Biberach soll die Keimzelle sein. Und eines Tages soll es weltweit eine Zelle der ,Barber Angels Brotherhoo­d’ geben.“

Weitere Informatio­nen zu den „Barber Angels Brotherhoo­d“gibt es unter

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FOTO: BECKER Claus Niedermaie­r (rechts) ist in diesem Jahr viel unterwegs gewesen, um Obdachlose­n kostenlos die Haare zu schneiden.

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