Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Prominente gegen die Weinsteins dieser Welt

Hunderte weibliche Stars starten Initiative gegen sexuelle Belästigun­g

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WASHINGTON (AFP) - Mehr als 300 Schauspiel­erinnen, Autorinnen, Regisseuri­nnen und andere Frauen aus der US-Unterhaltu­ngsindustr­ie haben eine Initiative gegen sexuelle Gewalt am Arbeitspla­tz gestartet. In einem am Montag in der „New York Times“und der spanischsp­rachigen „La Opinión“veröffentl­ichten Brief forderten sie ein Ende der Straflosig­keit für Täter und Arbeitgebe­r in Fällen sexueller Belästigun­g oder sexueller Gewalt – nicht nur in Hollywood, sondern auch in schlechter bezahlten Branchen.

Die Initiative „Time’s Up“(Die Zeit ist reif) umfasst auch die Schaffung eines Rechtshilf­efonds für weibliche wie männliche Opfer sexueller Belästigun­g am Arbeitspla­tz. Von geplanten 15 Millionen Dollar (12,5 Millionen Euro) für den Fonds wurden bereits 13,4 Millionen Dollar eingesamme­lt. Die Unter zeichnerin­nen fordern zudem mehr Frauen in Führungspo­sitionen und gleiche Entlohnung von Männern und Frauen. Die Initiatori­nnen rufen Teilnehmer­innen der Golden-Globes-Filmpreise kommenden Sonntag auf, bei der Gala schwarz zu tragen – als Statement für Geschlecht­er gerechtigk­eit und gegen Rassismus.

Zu„ Time’ sUp“gehö ren unter anderen Schauspiel­erinnen wie Cate Bl an ch ett,NatalieP ort man un dM erylStreep, die Univ er sal-Pictur es Vorstandsv­orsitzende DonnaLangl­ey und diefe minis tische Autorin Gloria Steinem.

Die Initiative ist eine Folge des Skandals um den Hollywood-Produzente­n Harvey Weinstein, gegen den mehr als hundert Frauen Vorwürfe von sexueller Belästigun­g bishin zu Vergewalti­gung erhoben haben. Seit Bekanntwer­den des Falls im Oktober sind Missbrauch­s vorwürfe gegen Dutzende weitere Mitarbeite­r der US-Filmindust­rie, Kevin Spacey etwa, sowie gegen Politiker, Medienvert­reter und Wirtschaft­sbosse bekannt geworden.

 ?? FOTO: AFP ?? Schauspiel­erin Meryl Streep (re.) ist eine der Begründeri­nnen von „Time’s Up“. Die Initiative ist eine Folge des Skandals um Harvey Weinstein (li.).
FOTO: AFP Schauspiel­erin Meryl Streep (re.) ist eine der Begründeri­nnen von „Time’s Up“. Die Initiative ist eine Folge des Skandals um Harvey Weinstein (li.).

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