Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Weingarten in der Hand der Guggenmusiker
Die Schussagugga feiern am Wochenende ihr zehnjähriges Bestehen mit großem Umzug und Festgelände
WEINGARTEN - Mehr als 500 Musiker von 18 Guggenmusiken aus drei Ländern werden an diesem Wochenende Weingarten übernehmen. Um das zehnjährige Bestehen der Weingartener Schussagugga entsprechend zu feiern, stehen zwei Tage ausgelassene Feierlichkeiten an. Dabei dürfte der Jubiläumsball im Guggastüble in der Ochsengasse am Freitag – bei freiem Eintritt und ab 18 Jahren – wohl nur zum Aufwärmen dienen. Denn richtig zur Sache geht es am Samstag, wenn die Innenstadt ab 16 Uhr zu einer einzigen Partymeile erklärt wird. „Wir wollen die Stadt zu einer großen Guggenmusik machen und mal andere Klänge durch die Straßen klingen lassen“, sagt Marcus Haider, der das Wochenende mit seinem vierköpfigen Organisationsteam seit eineinhalb Jahren plant.
Da die Schussagugga besonders viel in der Schweiz unterwegs sind, pflegen sie auch gute Kontakte zu den dortigen Guggenmusikern. Diese hätten immer wieder angefragt, wann sie mal nach Weingarten kommen könnten. Daher nehmen die Schussagugga ihr zehnjähriges Bestehen nun zum Anlass, richtig groß zu feiern und umfassend einzuladen. Und dieser Einladung werden 18 Gruppen – teilweise bis zu 60 Personen stark – folgen.
Die meisten Musiker kommen aus der Schweiz und Deutschland. Eine Gruppe aber auch aus Österreich. Um so ein großes Event mit mehr als 500 Teilnehmern zu organisieren, braucht es jede Menge Planung. „Seit Wochen machen wir nichts anderes“, sagt Haider, der an den Festtagen auf die Unterstützung von rund 50 Helfern bauen kann.
Nach dem Auftakt am Freitag beginnt am Samstag ab 16 Uhr die heiße Phase. Ab dann wird die Innenstadt abgesperrt. Auf drei Bühnen – eine am Münsterplatz, eine vor dem Amtshaus und eine im Festzelt auf dem Ochsenplatz – spielen wechselnd die verschiedenen Guggenmusiken. Um 19 Uhr startet am Münsterplatz dann der große Umzug mit allen 18 Musikgruppen. Begleitet von Fackeln und der schnellenden Plätzlerzunft, geht es über die Kirch- und Karlstraße bis hinter das Kaufland. Über die Kornhausgasse und Vogteistraße soll dann das Festareal auf dem Parkplatz hinter der Gaststätte Alt. Ochsen angesteuert werden. „Das ist die größte Herausforderung – 600 Menschen durch Weingarten zu dirigieren“, sagt Haider. Zudem musste sein Team in Absprache mit Stadt, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten ein umfangreiches Sicherheitskonzept entwerfen. Dieses sieht auch vor, dass das Festareal beim Ochsen komplett eingezäunt wird. Dort wird dann auch das Festzelt stehen, an dem am Samstag- abend die große Ü-18-Abschlussparty mit „DJ Bergi“und weiteren Einlagen der Guggenmusiken steigt. Der Eintritt ist frei. Wer die Schussagugga trotzdem unterstützen will, kann für drei Euro einen Pin erwerben, der bei jedem Mitglied oder auf dem Festgelände erhältlich ist. Dort gibt es auch eine Festschrift, welche extra zum zehnjährigen Bestehen herausgebracht wird. und Videos rund um die Weingartener Fasnet gibt es online unter www. schwaebische. de/ fasnet- wgt