Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ein Beispiel für andere
Baindt legt mit der Digitalisierungsoffensive ein Beispiel für andere Gemeinden vor. Der Weg, den Baindt einschlagen will, ist wichtig und nötig, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Manche mögen das vielleicht mit einem Achselzucken zur Kenntnis nehmen, aber ein Blick in die Realität reicht, um festzustellen, wie wichtig der Schritt ins digitale Zeitalter ist. Denn unser Leben ist bereits sehr digital. Wenn erst einmal die Digital-Natives (also genau jene Generation, die mit Internet und Apps aufgewachsen ist) erwachsen sind, wird noch viel mehr digital sein.
Ein Blick nach Estland zeigt, wohin die Reise geht: Dort können schon lange problemlos innerhalb einer halben Stunde Unternehmen online gegründet werden, sind Grundbücher digital, hat jeder Bürger eine elektronische ID, mit der Rechtsgeschäfte erledigt werden können. Seit 2005 kann man sogar online wählen. Kostenloses schnelles WLan gibt es sogar im Wald.
Deutschland, Baden-Württemberg und Oberschwaben müssen in diese Richtung marschieren, um wettbewerbsfähig zu sein. Denn noch muss Deutschland in Sachen Digitalisierung Gas geben, um mit anderen EU-Ländern Schritt halten zu können. Und das beginnt mit kleinen Schritten – wie in Baindt.
Es ist ein ambitionierter Plan, den Kämmerer Wolfgang Abele in der Gemeinderatssitzung vorgestellt hat. Die Gemeinde kann, sollte und wird sich diesen Plan auch leisten. Vielleicht mag manches der Digitalisierungsoffensive Baindts in anderen größeren Städten schon gang und gäbe sein, für solch kleine Kommunen wie Baindt ist dieses Vorhaben aber sicherlich bemerkenswert. Zwar wollen bei der „Digitalen Zukunftskommune“auch die Schussentalstädte Ravensburg und Weingarten mitspielen, doch Ravensburg will seine Digitalisierungsstrategie erst im Februar 2019 beschließen. Bis dahin hat Baindt die ersten Projekte schon umgesetzt, wenn alles nach Plan läuft.