Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Eschach: Neue Straße, mehr Wohnungen
Der größten Ravensburger Ortschaft eröffnen sich 2018 neue Perspektiven
RAVENSBURG (sz/fh) - Für die weitere Entwicklung der größten Ravensburger Ortschaft Eschach wird 2018 ein bedeutsames Jahr. Der erste Abschnitt der neuen Bundesstraße 30 Süd soll in den nächsten Monaten für den Verkehr freigegeben werden. Damit würde Untereschach massiv vom Verkehr entlastet. Gleichzeitig bieten sich unter anderem durch dieses große Verkehrsprojekt interessante Perspektiven für die gesamte Ortschaft, so Ortsvorsteherin Simone Rürup.
Dazu gehört auch, dass sich das Gewerbegebiet „Karrer“durch den Bau der B 30 und somit eine wesentlich bessere Verkehrsanbindung weiter entwickeln kann. Vor allem aber zeige der Entwurf des Regionalplanes die Möglichkeit auf, dass Unter- und Obereschach künftig zusammenwachsen können, so Rürup. Ein Bürgerdialog zu diesem Thema hat im vergangenen Jahr begonnen. Die dabei erarbeiteten Vorschläge und Anregungen werden nun mit den Fachämtern der Stadt aufgearbeitet und dem Ortschaftsrat im Frühjahr rückgespiegelt. Im Juli geht es mit den Bürgern in einer Planungswerkstatt weiter.
Nachdem das letzte in der Ortschaft entwickelte Baugebiet „Stegwiesen“längst bezogen ist, soll es bald weiteren Wohnraum geben. Für das Wohngebiet „Hohe Bäume West“in Untereschach gibt es bereits einen Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes. Die Ortsvorsteherin hält eine schnelle Umsetzung für möglich. Darüber hinaus ist im künftigen Regionalplan, der frühestens Ende 2019 rechtskräftig wird, eine rund 30 Hektar große Fläche westlich von Sickenried für Neubaugebiete eingeplant. „In jedem Fall sollte Wohnen erschwinglich sein und sollten die verschiedensten Wohnformen möglich sein“, so Rürup.
Auch auf das Thema „Wohnen im Alter“will Eschach weiter setzen. Bereits vor zehn Jahren sind die ersten Bewohner in das Haus Oberhofen der Stiftung Bruderhaus eingezogen. Die noch freie Fläche, angrenzend an das bestehende Gebäude, soll nach dem Willen der Ortsverwaltung möglichst auch noch für eine besondere Form des Wohnens im Alter genutzt werden. Der Anteil der Menschen über 60 Jahre in Eschach steigt nach wie vor leicht. Im Ortsteil Sickenried sind 33,6 Prozent der Menschen älter als 60 Jahre alt.
Aufgrund von Fledermaus- und Brutvogelvorkommen hatte sich der Rückbau des Alten Schulhauses auf dem Gelände der Stefan-RahlGrundschule verzögert. Kaum damit begonnen, haben laut Rürup Asbestfunde, die aufwendig beseitigt werden müssen, den Abbruch weiter hinausgeschoben. Demnächst soll nun aber das Gebäude vollständig entfernt und die Fläche „für notwendige infrastrukturelle Entwicklungen der Ortschaft“genutzt werden.
Um im prägendsten Gebäude der Klosteranlage in Weißenau, im Konventgebäude, ein Besucherzentrum für die Geschichte WeißenauEschach einzurichten, hat der Ortschaftsrat zwischenzeitlich einen Ideenwettbewerb ausgelobt. Auf dem Gelände der ehemaligen Bleicherei, westlich der Weißenauer Klosterkirche, wurden im September des vergangenen Jahres die beiden Neubauten durch das Diakonische Institut für Soziale Berufe bezogen. Auch die Bauarbeiten im Arkadenbau, Kornhaus und Bleicherei sind in vollem Gange. Die entstehenden Wohnungen sollen im Herbst fertig sein.