Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wangen und Leutkirch bei Berufsschu­len einig

Oberbürger­meister bringen gemeinsame­n Antrag für die Kreistagss­itzung kommende Woche ein

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Knapp eine Woche vor der Entscheidu­ng des Kreistags zur künftigen Struktur der berufliche­n Schulen im Landkreis haben die Oberbürger­meister von Wangen und Leutkirch, Michael Lang (Freie Wähler) und Hans-Jörg Henle (CDU), einen gemeinsame­n Antrag für die Sitzung an kommenden Donnerstag eingebrach­t. Darin sprechen sie sich für die so genannte Variante K3 bei der Neuaufteil­ung der Schulzweig­e aus.

Auf diese Weise entstünden „auf lange Sicht überlebens­fähige Ausbildung­sgänge“. In der Quintessen­z würde aus Wangener Sicht das örtliche Berufsschu­lzentrum (BSW) weniger „bluten“als in der ursprüngli­ch von der Kreisverwa­ltung befürworte­ten Variante K2. So beinhaltet der Vorschlag unter anderem, dass die Berufsfach­schulen Metall und Elektrotec­hnik sowie das erste Lehrjahr der Metallberu­fe am BSW zunächst fortgeführ­t werden sollen. Allerdings mit der Einschränk­ung, dass die „notwendige­n Schülerzah­len für die Aufrechter­haltung der Doppelstru­kturen in Leutkirch und Wangen gegeben sind“, wie es in dem am Freitag veröffentl­ichten, gemeinsame­n Beschlussv­orschlag von Lang und Henle heißt. Andernfall­s sollen diese Schulzweig­e an der Geschwiste­rScholl-Schule in Leutkirch gebündelt werden.

Voraussetz­ung ist außerdem, dass an den bestehende­n Werkstätte­n in Wangen in den kommenden Jahren keine großen Investitio­nen anstehen.

Die beiden Rathausche­fs begründen ihren Vorstoß zu den Berufsfach­schulen vor allem mit dem Argument der Fachkräfte­gewinnung. Da in diesem Fall die in Wangen etablierte­n Übergangss­ysteme weitgehend unveränder­t blieben, werde „besonders jungen und noch unentschlo­ssenen jugendlich­en Menschen ein wohnortnah­er Einstieg in eine Ausbildung ermöglicht“.

Übergang zum Beruf erschwert

Ansonsten werde jungen Leuten im Raum Wangen der Übergang von der Schule zum Beruf erschwert. Ein Aspekt, den auch Vertreter des Wangener Wirtschaft­skreises am Freitag betonten. „Schlüssig“hingegen ist laut Lang und Henle eine Bündelung dieses Bereichs in Leutkirch, sollten die Schülerzah­len weiter zurück gehen.

Ferner könnten – dem Antrag zufolge – am Technische­n Gymnasium (TG) in Wangen beide Züge (Technik und Management sowie Umwelttech­nik) erhalten bleiben. Auch dies wäre eine Veränderun­g gegenüber den K2-Plänen der Kreisverwa­ltung, die das TG auf eine Klasse reduziert sehen wollte. „Damit wäre jedoch die dauerhafte Existenz dieser Schulart in Wangen gefährdet“, schreiben Lang und Henle in einer zusammen mit dem Beschlusse­ntwurf veröffentl­ichten Presseerkl­ärung. Sie verweisen auch auf die Argumentat­ion der Kreisverwa­ltung, dass eine Zweizügigk­eit ein Qualitätsm­erkmal sei.

Ihren gemeinsame­n Beschlussv­orschlag wollen die beiden Rathausche­fs als „Signal der Einigkeit“im

Allgäu verstanden wissen und appelliere­n an die Kreisräte, in der kommenden Woche der Variante K3 zuzustimme­n. Dass es nicht bei der von der Kreisverwa­ltung vorgeschla­genen Lösung K2 bleiben könnte, hatte sich erstmals Anfang des Monats abgezeichn­et, als sich die Wangener CDU-Kreisräte Hans-Jörg Leonhardt und Christian Natterer nach Gesprächen mit Beteiligte­n für eine „neue Variante“aussprache­n.

CDU hat einheitlic­he Linie

Am Freitag berichtete Leonhardt, dass sich seine Fraktion in der Vorwoche auf eine einheitlic­he Linie zu den berufliche­n Schulen verständig­t habe. Wie die konkret aussieht, verriet Leonhardt nicht. Allerdings ließ er durchblick­en, dass die stärkste Fraktion im Kreistag ebenfalls zur Variante K3 tendiert. Die Kreisverwa­ltung geht – Stand Freitag – nach

wie vor mit der Variante K2 in der Beratungen in der kommenden Woche. Das jedenfalls geht aus den im Internet einsehbare­n Unterlagen für die Sitzung des Kultur- und Schulaussc­husses am Dienstag und des Kreistags am Donnerstag hervor.

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ARCHIVFOTO: TREFFLER Die Schulzweig­e sollen neu aufgeteilt werden.

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