Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Bildungsgewerkschaft GEW kritisiert Kultusministerin
GEW-Mitglieder aus den Kreisen Ravensburg und Bodenseekreis trafen sich zur Klausurtagung in Alttann
BAIENFURT (sz) - Die Bildungsgewerkschaft GEW in Ravensburg und im Bodenseekreis kritisiert Kultusministerin Susanne Eisenmann. Das schreibt der GEW-Vorstand in einem Bericht über eine Klausurtagung in Alttann. Nach Meinung der Gewerkschaftsmitglieder zerstören die autoritären Alleingänge der Kultusministerin Vertrauen und erschweren eine erfolgreiche Weiterentwicklung von Bildungsprozessen, heißt es in der Pressemitteilung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Bildung sei mehr als Fachunterricht in Rechtschreiben. Bildung brauche gelingende Kommunikation und Kooperation. Das zeigte sich an den Referenten und an den Teilnehmenden aus allen Schularten sowie außerschulischen Fachgruppen wie Hochschule oder Sozialarbeit, so die Pressemitteilung weiter.
Landesvorsitzende zu Besuch
Nachdem die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz in der Gemeinschaftsschule Baienfurt ein Gespräch mit lokalen Politikern, dem Landtagsabgeordneten August Schuler (CDU), Lehrern und Elternvertretern geführt hatte, berichtete sie nachmittags zum Auftakt der KreisKlausurtagung von der aktuellen politischen Stimmung in Stuttgart. Die Kommunikation mit dem Kultusministerium sei schwierig, teilweise unerwünscht oder unmöglich geworden, wird Doro Moritz in der Mitteilung zitiert. Die Mitglieder im Ruhestand fühlten sich an den Führungsstil unter Mayer-Vorfelder im vorigen Jahrhundert erinnert.
Demokratie lernen
Um gelingende Kooperation ging es tags darauf bei Joachim Sautter, Geschäftsführer des Kreisjugendrings im Landkreis Ravensburg. Die Angebote außerschulischer Jugendarbeit seien keine Dienstleistung für die Schulen, um den Ganztag abzudecken, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Vielmehr gehe es um eine Zusammenarbeit, von der sowohl der Jugendliche, die Schule als auch die Stadt profitieren. Wenn Jugendliche Werte entwickeln, Demokratie lernen, ihren Lebensraum mitgestalten und Verantwortung übernehmen, nütze das der Gesellschaft. Ganz konkret nannte Sautter das Projekt „Mitmachen Ehrensache“mit über 1300 jugendlichen Teilnehmern oder den Kinder- und Jugendgipfel in Weingarten.
Komplizierte Kommunikation
Bernd Reinhoffer, Professor an der Pädagogischen Hochschule Weingarten, schilderte, wie kompliziert die Kommunikation zwischen Entscheidungsträgern in den Hochschulen, Universitäten, Ministerien und Einrichtungen vor Ort ist. Oft scheitere das Schaffen erfolgreicherer Strukturen oder ausreichender Studienplätze an dem fehlenden Dialog, nicht selten an mangelndem Mut der Leitungen. wird Reinhoffer in der Mitteilung zitiert..
Mehr Informationen zur Arbeit der GEW im Kreis findet man unter www.gew-bw.de/ ravensburgbodenseekreis