Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Für die tollsten Menschen der Welt
Ein privater TV-Sender hat es einst in einer Eigenwerbung auf den Punkt gebracht: „Für die tollsten Menschen der Welt: Männer.“Viele, sehr viele Menschen, also etwa die Hälfte, hat damals mit dem Kopf genickt. Seither ist dieser Satz immer wieder zu hören, auch in Abwandlungen, etwa: „Männer sind und bleiben die besseren Menschen.“Oder: „Die besseren Menschen – Männer.“Nun liegt es nahe, dass es dort, wo es ein „besser“gibt, zwangsläufig auch ein „schlechter“geben muss. Diesen, wirklich sehr guten zweiten Platz belegen in der Regel die Frauen. Respekt. Dass es bei dieser Reihenfolge wohl bleiben wird, bestätigt nun eine Studie der Uni Berkeley, die vor allem in der Männerwelt als „Binsenweisheit“kommentiert wird. Stellen die Soziologen doch fest: Frauen sind die „schwierigsten“Familienmitglieder. Demnach sind jene Menschen, die am meisten nerven, Mütter, Schwestern, Tanten, sprich alle weiblichen Familienmitglieder. Die Beziehungen zu Kollegen wurden in der Studie dagegen nur von elf Prozent der Befragten als schwierig eingestuft. Womit sich inflationäre Überstunden, Arbeitssucht und Burnout als Massenphänomene unter Männern gleich mit erklären.
Warum aber nerven Frauen mehr? Weil sie, so die Studie, in der Regel mehr Zeit alleine mit Kindern verbringen, physisch stärker eingebunden sind, mehr Verantwortung tragen, also jene Menschen sind, auf die der Mann am meisten angewiesen ist. Das kann nerven. Beim Fußballgucken. Beim Biertrinken. Beim Fußballgucken. Ach ja, und ganz sicher auch beim Biertrinken. (dg)
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