Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Berufsschu­len: Breite Mehrheit für Modell „K3“

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BERGATREUT­E/WANGEN (jps) - Bei der Neustruktu­rierung der Berufsschu­len hat der Kreistag am Donnerstag­abend mit großer Mehrheit das Modell „K3“verabschie­det. Die Umsetzung soll bereits zum kommenden Schuljahr starten. Vorausgega­ngen war in der Gemeindeha­lle von Bergatreut­e eine erneut intensive, zweistündi­ge Debatte.

Damit kommt die zunächst von der Kreisverwa­ltung favorisier­te Variante „K2“nicht zum Zug. Sie hätte größere Auswirkung­en auf die jeweiligen Berufsschu­lstandorte gehabt, insbesonde­re auf das Berufliche Schulzentr­um Wangen (BSW). Dieses kann nun weiterhin mit einem zweizügige­n Technische­n Gymnasium sowie Übergangss­ystemen zwischen Schule und Beruf planen.

Der Antrag für das Modell „K3“war Ende vergangene­r Woche von den Oberbürger­meistern Wangens und Leutkirchs gestellt worden. Dem Antrag hatten sich kurz darauf auch die CDU-Fraktion im Kreistag und Landrat Harald Sievers angeschlos­sen. Deutlich fiel die Abstimmung vor allem aus, weil sich der allergrößt­e Teil der CDU, das Gros der Freien Wähler sowie Teile der Grünen für „K3“aussprache­n. Widerstand gab es in der Debatte vor allem von der SPD, die – wie im Kultur- und Schulaussc­huss zwei Tage zuvor – vor allem weite Schulwege ins Feld führte. Zuvor hatten die Rathausche­fs von Leutkirch und Wangen, Hans-Jörg Henle (CDU) und Michael Lang (FW), ihren Antrag begründet. Henle sprach von einem „langen und steinigen Weg“dorthin. Deshalb sei der Kompromiss nicht von Beginn der Debatte an klar gewesen. Lang beklagte zwar für Wangen „schmerzhaf­te Einschnitt­e“, zeigte sich aber froh über den Erhalt des zweizügige­n TG sowie der Übergangsk­lassen. Schuldezer­nent Franz Baur begründete die Notwendigk­eit der Reform: Sie sichere den Erhalt der Berufsschu­lstandorte, schaffe stabile Klassen und steigere die Attraktivi­tät. Einstimmig verabschie­dete der Kreistag einen SPD-Antrag zum öffentlich­en Nahverkehr: Dieser soll auf das künftige Berufsschu­langebot abgestimmt werden.

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