Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
27 neue Wohnungen am Ravensburger Goetheplatz
Projekt in der Südstadt ist auf der Zielgeraden - Häuser werden abgerissen
RAVENSBURG - 27 neue Wohnungen sowie Flächen für Büros und Praxen werden am Goetheplatz in der Ravensburger Südstadt entstehen: Das Projekt der Amann Wohnbau GbR ist nach umfangreichen Vorplanungen und langen Diskussionen jetzt auf der Zielgeraden.
Der Neubau ist zugleich der letzte „Rückwirkungsfall“aus dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum in Ravensburg. Zur Erinnerung: Unter mehreren Investoren hatte es großen Unmut gegeben, nachdem der Ravensburger Gemeinderat im Jahr 2016 beschlossen hatte, die Bestimmungen für das „Bündnis“seien auch rückwirkend bei Bauvorhaben anzuwenden, die noch unter anderen Voraussetzungen geplant worden waren. Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum schreibt fest, dass in jedem neuen Bauprojekt ab zehn Wohneinheiten 20 Prozent der Fläche 15 Jahre lang mindestens 14 Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete anzubieten sind. „Wir haben auch mit der Familie Amann viele Gespräche über die Rückwirkung führen müssen“, sagte Ravensburgs Baubürgermeister Dirk Bastin.
Das galt auch für die Frage, wie viele Geschosse am Goetheplatz entstehen dürfen. Auf der einen Seite braucht Ravensburg dringend zusätzlichen Wohnraum. Auf der anderen Seite sollen Neubauten nicht das Bild eines Quartiers zerstören oder den Widerstand der Nachbarn provozieren. In der Südstadt sei jetzt ein sehr guter Kompromiss gefunden worden, waren sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Technik einig.
Am Goetheplatz 8 bis 10 werden die bestehenden Gebäude aus den 1950er-Jahren abgerissen und weichen einem dreigeschossigen Neubau (Höhe 13 bis 15 Meter) mit einer Tiefgarage. Im Erdgeschoss stehen 500 Quadratmeter für Geschäftsflächen zur Verfügung, in den oberen Stockwerken werden 27 Wohnungen gebaut, die zwischen einem und vier Zimmer groß sind. Der Plan sieht Satteldächer zur Straße und Flachdächer sowie Dachterrassen zum begrünten Innenhof vor. Baubeginn soll in diesem Frühjahr sein. Der Bebauungsplan wird nach dem Beschluss des Ausschusses einen Monat öffentlich ausgelegt.
Für Manfred Büchele von der CDU hätte es an dieser Stelle noch ein Stockwerk mehr sein dürfen: „Die zusätzlichen Wohnungen könnten wir gut gebrauchen.“Für richtig hält die Begrenzung auf drei Geschosse allerdings Maria Weithmann von den Grünen. „Ein klassischer Kompromiss, aber ein sehr guter“, sagte Michael Lopez-Diaz (UL). Wolfgang Metzger (Freie Wähler) regte an, sich mit dem Goetheplatz insgesamt auseinanderzusetzen. Dies sei bereits geplant und werde zeitnah passieren, sagte Dirk Bastin zu.