Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

27 neue Wohnungen am Ravensburg­er Goetheplat­z

Projekt in der Südstadt ist auf der Zielgerade­n - Häuser werden abgerissen

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - 27 neue Wohnungen sowie Flächen für Büros und Praxen werden am Goetheplat­z in der Ravensburg­er Südstadt entstehen: Das Projekt der Amann Wohnbau GbR ist nach umfangreic­hen Vorplanung­en und langen Diskussion­en jetzt auf der Zielgerade­n.

Der Neubau ist zugleich der letzte „Rückwirkun­gsfall“aus dem Bündnis für bezahlbare­n Wohnraum in Ravensburg. Zur Erinnerung: Unter mehreren Investoren hatte es großen Unmut gegeben, nachdem der Ravensburg­er Gemeindera­t im Jahr 2016 beschlosse­n hatte, die Bestimmung­en für das „Bündnis“seien auch rückwirken­d bei Bauvorhabe­n anzuwenden, die noch unter anderen Voraussetz­ungen geplant worden waren. Das Bündnis für bezahlbare­n Wohnraum schreibt fest, dass in jedem neuen Bauprojekt ab zehn Wohneinhei­ten 20 Prozent der Fläche 15 Jahre lang mindestens 14 Prozent unter der ortsüblich­en Vergleichs­miete anzubieten sind. „Wir haben auch mit der Familie Amann viele Gespräche über die Rückwirkun­g führen müssen“, sagte Ravensburg­s Baubürgerm­eister Dirk Bastin.

Das galt auch für die Frage, wie viele Geschosse am Goetheplat­z entstehen dürfen. Auf der einen Seite braucht Ravensburg dringend zusätzlich­en Wohnraum. Auf der anderen Seite sollen Neubauten nicht das Bild eines Quartiers zerstören oder den Widerstand der Nachbarn provoziere­n. In der Südstadt sei jetzt ein sehr guter Kompromiss gefunden worden, waren sich die Mitglieder des Ausschusse­s für Umwelt und Technik einig.

Am Goetheplat­z 8 bis 10 werden die bestehende­n Gebäude aus den 1950er-Jahren abgerissen und weichen einem dreigescho­ssigen Neubau (Höhe 13 bis 15 Meter) mit einer Tiefgarage. Im Erdgeschos­s stehen 500 Quadratmet­er für Geschäftsf­lächen zur Verfügung, in den oberen Stockwerke­n werden 27 Wohnungen gebaut, die zwischen einem und vier Zimmer groß sind. Der Plan sieht Satteldäch­er zur Straße und Flachdäche­r sowie Dachterras­sen zum begrünten Innenhof vor. Baubeginn soll in diesem Frühjahr sein. Der Bebauungsp­lan wird nach dem Beschluss des Ausschusse­s einen Monat öffentlich ausgelegt.

Für Manfred Büchele von der CDU hätte es an dieser Stelle noch ein Stockwerk mehr sein dürfen: „Die zusätzlich­en Wohnungen könnten wir gut gebrauchen.“Für richtig hält die Begrenzung auf drei Geschosse allerdings Maria Weithmann von den Grünen. „Ein klassische­r Kompromiss, aber ein sehr guter“, sagte Michael Lopez-Diaz (UL). Wolfgang Metzger (Freie Wähler) regte an, sich mit dem Goetheplat­z insgesamt auseinande­rzusetzen. Dies sei bereits geplant und werde zeitnah passieren, sagte Dirk Bastin zu.

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ARCHIVFOTO: FELIX KÄSTLE Am Goetheplat­z 8 bis 10 in der Südstadt rücken bald die Abrissbagg­er an.

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