Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Festspiele Wangen wollen auch an den See
Verein und der Förderverein des Sommertheaters Überlingen planen Zusammenarbeit
WANGEN (sz) - Die Festspiele Wangen und der Förderverein Sommertheater Überlingen planen für den Sommer 2018 eine Kooperation. Die Stücke der Wangener Festspielbühne sollen im Anschluss an die Aufführungen Ende August im Zunftwinkel noch an weiteren drei Wochenenden in Überlingen aufgeführt werden. „Die Vereine sind sich nach ihren Sondierungen einig“, heißt es in einer Mitteilung des Wangener Festspielvereins. Nun müssten noch die genauen Bedingungen ausgehandelt und die Zustimmung der Stadt Überlingen, die auch als Vertragspartner gegenüber den Festspielen auftreten würde, eingeholt werden.
„Absoluter Glücksgriff“
Für den Überlinger Theater-Förderverein wäre die Zusammenarbeit mit den Wangenern „ein absoluter Glücksgriff“, erklären die Organisatoren der Wangener Festspiele. Denn nicht nur sei ihnen 2016 die Zusammenarbeit mit dem Theater Konstanz weggebrochen, sie sorgten sich derzeit auch um ihre Auftrittsmöglichkeit im dortigen Kapuzinerkloster.
Dieses ist nach Angaben der Wangener Festspiele so marode, dass die Stadt Überlingen jetzt die Schließung veranlassten musste und eine Alternative für den Verein sucht. Da käme eine Kooperation von Theaterseite mit den Wangenern gerade recht. Diese passt wohl auch künstlerisch, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist: „Der Förderverein Sommertheater hatte sich die Stücke in Wangen im August 2017 angeschaut, war begeistert von der hohen Qualität und bat um ein Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit.“
Für den Vorstand des Wangener Festspielvereins war es demnach keine Frage, den Überlinger Theatermachern die Hand zu reichen. „Wir teilen die Erfolgsgeschichte gerne“, wird Vorsitzender Manfred Wolfrum in dem Schreiben zitiert. Weder er noch der zweite Vorsitzende, Christoph Morlok, sähen in Überlingen eine Konkurrenz: „Man braucht im Sommer ja fast zwei Stunden bis dorthin. Da müssen wir keine Angst haben, dass unsere Zuschauer abwandern.“Eine Verbindung der beiden Theatervereine würde auch gut ins Bild der ohnehin guten Beziehungen zwischen der Stadt Wangen und der Stadt Überlingen passen, glauben die Festspielmacher. Beide Kommunen pflegten seit Jahrzehnten eine Freundschaft.
Geplant ist, dass der im zweiten Jahr in Wangen tätige künstlerische Leiter Peter Raffalt mit seinem Team ab Ende Juli „Volpone.Der Fuchs“nach Ben Jonson, „Aladin und die Wunderlampe“aus Tausendundeiner Nacht und „Heute abend: Lola Blau“von Georg Kreisler aufführt. Nach der Dernière am 26. August sollen die Schauspieler mit diesen Stücken nach Überlingen „umziehen“. Im Familienstück „Aladin und die Wunderlampe“sollen im Zunftwinkel Wangener Kinder und am Bodensee Überlinger Kinder spielen.