Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schüler helfen bei Vesperkirc­he mit

Religionsl­ehrer aus Wilhelmsdo­rf setzt auf Unterricht mit Praxisbezu­g

- Von Jasmin Bühler KARIKATUR: RAINER WEISHAUPT www.schwaebisc­he.de/ vesperkirc­he

RAVENSBURG - Bei der Ravensburg­er Vesperkirc­he leisten nicht nur Rentner und Politiker Unterstütz­ung, sondern auch Schüler – so wie sieben Gymnasiast­en aus Wilhelmsdo­rf. An insgesamt zwei Tagen stehen sie hinter der Theke, räumen Tabletts ab oder waschen das Geschirr. Der Religionsu­nterricht wird hier kurzerhand von der Schule in die Evangelisc­he Stadtkirch­e verlegt. Das Ziel: Erfahrunge­n sammeln.

Die Neun- und Zehntkläss­ler aus Wilhelmsdo­rf sind freiwillig hier. Den Kurs „Mitarbeit bei der Vesperkirc­he“haben sie sich aus dem breiten Kursangebo­t ihrer Schule ausgesucht. An insgesamt zwei Tagen sind die Schüler im Einsatz: Bereits am Mittwoch halfen sie nach dem Unterricht mit, und heute, Samstag, sind sie auch dabei.

Religionsl­ehrer Klaus Knödler betreut den Kurs. Seit es die Vesperkirc­he Ravensburg-Weingarten gibt, nimmt er mit Schülern daran teil. Wie Knödler sagt, möchte er den Jugendlich­en Praxisbezu­g vermitteln. „Religionsu­nterricht kann nicht nur im Klassenzim­mer stattfinde­n“, erklärt er. Vielmehr diene ein Tapetenwec­hsel dazu, „Menschen zu begegnen und einen kritischen Blick auf die Gesellscha­ft zu werfen“.

10 Jahre Vesperkirc­he

Schüler helfen

Hausaufgab­en müssen sein

Ein bisschen Hausaufgab­en müssen trotzdem sein. So haben die Gymnasiast­en ANZEIGE von ihrem Lehrer zwei Fragestell­ungen bekommen: Zum einen müssen sie herausfind­en, was Vesperkirc­he überhaupt ist und welche Geschichte diese hat, zum anderen müssen sie ihre Erfahrunge­n während der Arbeitsein­sätze aufschreib­en.

Für die Schüler Robin Müller und Moritz Jung wird zumindest die zweite Aufgabe nicht schwer zu lösen sein. Schon am Mittwoch haben die beiden 14-Jährigen einiges erlebt: Sie schenkten nicht nur unermüdlic­h Kaffee aus, sondern kamen auch mit den Menschen ins Gespräch. Von der Theke haben sie sich keinen Schritt wegbewegt. Ihre Arbeit nahmen sie sehr ernst. Auf den Dienst heute freuen sie sich.

„Mir gefällt es in der Kirche“, meint Moritz Jung, „alle sind glücklich und die Stimmung ist toll.“Sein Freund Robin Müller ist genauso begeistert. Er sagt: „Es ist schön, hier älteren Menschen zu begegnen. Meine Oma und mein Opa sind letztes Jahr verstorben und so etwas wie die Vesperkirc­he hat ihnen auch gefallen.“

Die Vesperkirc­he dauert noch bis Sonntag, 4. Februar. Alle Berichte rund um die Vesperkirc­he Ravensburg finden Sie gesammelt im Internet unter

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FOTO: BÜHLER Der 14-jährige Robin Müller schenkt Tobias Betzen eine Tasse Kaffee aus. Der Ravensburg­er Betzen ist mit seinem Sohn Luis in die Vesperkirc­he gekommen – und von dem Engagement der Schüler fasziniert.

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