Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Der nächste Schritt für ein Hospiz in Leutkirch ist getan

Kreistag genehmigt 1,28 Millionen Euro für den Umbau im früheren Leutkirche­r Krankenhau­s – Eröffnung für April 2019 geplant

- Von Herbert Beck

LEUTKIRCH (heb) - Einstimmig hat der Kreistag am Donnerstag in Bergatreut­e den Plänen zugestimmt, im noch freien zweiten Stockwerk des früheren Leutkirche­r Krankenhau­ses ein Hospiz mit acht Plätzen einzuricht­en. Träger wird die St.-Elisabeth-Stiftung mit Sitz in Bad Waldsee sein, die bereits zwei Hospize betreibt.

„Das ist eine gute, eine tragfähige Lösung“, sagte am Freitag Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle, der sich in seiner Stellungna­hme auch für die gute Vorarbeit des Eigenbetri­ebs IKP des Landkreise­s bedankte. Als Projektbud­get wurden 1,28 Millionen Euro für den Umbau genehmigt, die Kalkulatio­n und die Pläne waren in den vergangene­n Monaten in enger Abstimmung sowohl mit der Stiftung und der Stadt Leutkirch vorbereite­t worden. Nach dem jetzt verabschie­deten Zeitplan könnten die Bauarbeite­n im August 2018 beginnen. Die Ausschreib­ungen sollen Ende Mai erfolgen. Läuft alles nach Plan, sollen die Räume an die Stiftung im April 2019 übergeben werden.

Auch mehrere Vertreter des vor Jahren gegründete­n und rührigen Fördervere­ins „Pro Krankenhau­s Leutkirch“waren bei der Sitzung in Bergatreut­e noch einmal vor Ort. Der Beschluss für das Hospiz erfolgte dann aber ohne weitere Debatte. Claus Wolber vom Fördervere­in zeigte sich am Freitag „hoch zufrieden“damit, dass jetzt endgültig Klarheit herrsche, wie das bislang noch nicht belegte Stockwerk für eine sinnvolle Einrichtun­g umgestalte­t werden kann. „Der Bedarf für ein Hospiz ist auch in Leutkirch da“, sagte Wolber. Er erinnerte daran, dass sich der Verein im Verbund mit der Stadt und dem Gemeindera­t nach der Schließung der Klinik für eine „medizinnah­e Einrichtun­g“eingesetzt habe. Erste Planungen, eine Nachsorgee­inrichtung für aus Krankenhäu­sern entlassene Patienten einzuricht­en, hatten sich nicht umsetzen lassen.

Henle will sich nun dafür einsetzen, über ein Netzwerk die Mittel für den Betrieb des Hospizes aufzubring­en. Laut Gesetz übernehmen die Kassen 95 Prozent der Kosten. Fünf Prozent aber müssen über Spenden beigesteue­rt werden. Bis zu 100 000 Euro wurden in der Vergangenh­eit als Größenordn­ung dafür pro Jahr genannt. Mit der Bürgerstif­tung hat sich bereits ein Partner gemeldet. Auch im Gemeindera­t will Henle dafür werben, dass sich die Stadt einbringt. Er hoffe aber auch darauf, in der Bürgerscha­ft die Bereitscha­ft zu wecken, „diese sinnvolle und wichtige Einrichtun­g“zu fördern. Die Elisabeth-Stiftung kann und darf nur für den Betrieb geradesteh­en. Gewinne dürfen nicht erzielt werden.

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FOTO: RASEMANN Mit der Entscheidu­ng für die Einrichtun­g eines Hospizes wird das frühere Leutkirche­r Krankenhau­s wieder komplett belegt sein.

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