Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Crimmitschau bleibt der Angstgegner
Ravensburg Towerstars verlieren in der DEL 2 zum vierten Mal gegen die Eispiraten
RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars haben auch das vierte Saisonduell gegen die Eispiraten Crimmitschau verloren. Am Freitag setzte es in der Deutschen Eishockey-Liga 2 eine 2:5-Heimniederlage in der Ravensburger Eissporthalle. Die Towerstars ließen damit drei Punkte im Kampf um die Topsechs-Platzierung liegen.
Das Spiel begann gleich einmal mit einem Schock für die Anhänger der Towerstars. Ravensburg spielte in der zweiten Minute in Überzahl, doch ein etwas schlampiger Pass von Lukas Slavetinsky im eigenen Drittel landete bei Ossi Saarinen. Der passte in die Mitte zu Scott Allen, der wiederum Goalie Jonas Langmann zum 1:0 für Crimmitschau überwand. Es ging früh munter zur Sache. Carter Proft vergab auf der einen Seite, Eispiraten-Topscorer Jordan Knackstedt auf der anderen.
Beim Schuss von Robbie Czarnik in der siebten Minute zeigte Langmann eine gute Parade mit dem rechten Bein. Anschließend taten sich die Towerstars auch in der zweiten Überzahlsituation schwer. Crimmitschau machte den Raum vor dem eigenen Tor gut zu, den Ravensburgern fehlten aber auch Tempo und Ideen. Die elfte Minute hatte es dann in sich. Zunächst tankte sich Daniel Schwamberger fein durch, doch Marc Schmidpeter – der den Platz in der zweiten Reihe vom angeschlagenen Adam Lapsansky einnahm – scheiterte an Goalie Brett Kilar. Als Martin Kokes von der blauen Linie abzog, blieb der Puck hängen und Allen zog auf und davon. Doch Crimmitschaus Stürmer schoss zu hoch.
Das hätte das 2:0 sein können – stattdessen stand es kurz darauf nach Brian Roloffs Treffer 1:1. Nachdem die Towerstars auch die dritte Überzahl liegen gelassen hatten, vergab Knackstedt freistehend die Riesenchance für die Gäste. Nach sehr flotten 20 Minuten blieb es daher beim 1:1. Gegen keinen Gegner in der DEL 2 haben die Towerstars – die torgefährlichste Mannschaft der Liga – so selten getroffen wie gegen Crimmitschau. Warum? Das zweite Drittel am Freitag gab Antworten. David Zucker, Sören Sturm, Marc Schmidpeter, Justin Buzzeo: Sie alle scheiterten an Goalie Kilar oder brachten nicht genügend Druck hinter die Scheibe.
Doppelschlag entscheidet Spiel
Der beste Mann im zweiten Drittel war aber ohne Frage Jonas Langmann. Vor allem die Doppelparade in der 32. Minute, zunächst gegen Saarinen, dann im Sprung mit der Kelle, war das Eintrittsgeld schon wert. Auch von Vincent Schlenker und Ivan Ciernik ließ sich Langmann nicht überwinden. Der Dank waren Sprechchöre der Fans für den Towerstars-Goalie. Bei der fünften Strafzeit gegen Crimmitschau schlugen seine Vorderleute dann erstmals zu. Buzzeo zog aus halbrechter Position ab und brachte die Towerstars 40 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels mit 2:1 in Führung.
Crimmitschau blieb im dritten Drittel mit seiner Schnelligkeit gefährlich – und schaffte in der 46 Minute durch Czarnik das 2:2. Alles war wieder offen. In Überzahl machten die Eispiraten mächtig Druck, mit etwas Glück hielten sich die Towerstars schadlos. Glück gehörte auch in der 50. Minute dazu, als Allen ein weiteres Tor in Unterzahl nur knapp verpasste. Czarnik drehte sich kurz darauf elegant an Martin Kokes vorbei, musste sich aber erneut Langmann geschlagen geben. Mit einem Doppelschlag innerhalb von 37 Sekunden schoss sich Crimmitschau in der 53. Minute zum Sieg. Erst ließ Langmann die Scheibe nach dem Schuss von Elia Ostwald prallen und Knackstedt erzielte das 3:2. Dann erhöhte Ivan Ciernik auf 4:2, ehe Czarnik noch zum 5:2 ins leere Tor traf.
„Vor allem in Überzahl hat man gesehen, dass uns wichtige Leute fehlen“, sagte Towerstars-Trainer Jiri Ehrenberger. „Aber ich kann meiner Mannschaft trotzdem wenig vorwerfen.“Crimmitschaus Trainer Kim Collins freute sich derweil über ein „sehr gutes Auswärtsspiel“.