Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Friedrich Moch läuft bei der Nordischen Junioren-WM in die Weltspitze
Nachwuchswintersportler aus Isny im Allgäu trumpfen auf – Skispringerin Agnes Reisch nach schwachen Trainingssprüngen nicht für den Wettkampf nominiert
ISNY - Als Maximilian Mechler, 2012 immerhin Mannschafts-Vizeweltmeister im Skifliegen, vor vier Jahren seine Karriere beendete, konnten sie beim WSV Isny alles andere als sicher sein, dass ihr Verein wieder auf internationaler Bühne in den Siegerlisten auftauchen würde.
Doch wie es scheint, wächst in Isny gerade eine goldene Generation von Sportlern heran. Jüngster Beweis dafür: Langläufer Friedrich Moch, der bei der Nordischen SkiWM der Junioren am Donnerstag im Skiathlon auf Platz fünf gelaufen ist.
Seit Mitte der Woche verbringt nicht nur der WSV-Vorsitzende Tom Maus im Allgäu diverse Stunden des Tages damit, am Bildschirm vorm Livestream die Daumen zu drücken. Der WSV ist nämlich gleich mit drei Athleten vertreten bei der WM: Skispringerin Agnes Reisch (18), Langläuferin Amelie Hofmann (17) und eben Langläufer Friedrich Moch (17). Gefühlt zählt auch Celine Mayer (19) dazu, die aus Isny ist, allerdings für den SC Oberstdorf an den Start geht. Reisch startete schon im vergangenen Winter durch, feierte ihr Weltcupdebüt (mit einem 13. Platz in Oberstdorf) und jubelte über den Junioren-WM-Titel mit der Mannschaft und Silber mit dem MixedTeam. Auch in dieser Saison dachten alle zuerst an sie, wenn es um vordere Plätze für den WSV Isny auf internationaler Bühne gehen sollte. Doch ein bisschen ist ihr Aufstieg eingebremst worden. In Hinterzarten schied sie im Weltcup in der Qualifikation als 49. aus. „Sie hat im letzten Jahr ein paar Probleme mit ihrer Entwicklung gehabt. Da muss man einfach auch als Trainer Geduld haben. Gerade, wenn die Mädels so in der Pubertät stecken, da sind auch oftmals größere Leistungsschwankungen da“, sagt Bundestrainer Andreas Bauer. Bei der Junioren-WM im schweizerischen Kandersteg zeigte sie nun schwache Trainingssprünge, danach postete sie bei Facebook: „Man kann nicht immer gewinnen. Leider werde ich nicht mehr in Kandersteg springen.“Heißt: Reisch wurde nicht für den Wettkampf nominiert.
15 Sekunden fehlen zum Podium
Stattdessen trumpfte Friedrich Moch groß auf. In der klassischen Technik über zehn Kilometer lief er in Goms, ebenfalls in der Schweiz, am Dienstag auf Platz 21. Am Donnerstag legte er nach. Im Skiathlon der Jahrgänge 1998 bis 2000 (zehn Kilometer klassisch, zehn Kilometer freie Technik) lief er nur knapp an einer Medaillenplatzierung vorbei, wurde Fünfter.
Besonders bemerkenswert ist, dass Moch zwei Jahre jünger ist als die meisten seiner direkten Konkurrenten. Eingeschüchtert zeigte er sich deshalb aber ganz und gar nicht. „Es hat mich beeindruckt, dass er den Mut hatte, da mitzuziehen. Da hätte er auch platzen können“, lobt Maus den jungen Langläufer. Zum Podium fehlten Moch am Ende gerade einmal 15 Sekunden. Am heutigen Samstag geht er noch in der Staffel an den Start (12.30 Uhr).
Auch Amelie Hofmann erreichte eine gute Platzierung. Im Skiathlon über zehn Kilometer lief sie bei starkem Schneefall am Donnerstag als drittbeste Deutsche auf Rang 23. Schnellste Athletin aus Isny war aber Celine Mayer, die als beste DSVSportlerin Platz 14 schaffte.