Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Rechenzentrum auf Rädern
Antriebs- und Fahrwerksteuerung, Fahrerassistenzsysteme, vernetzte Mobilität – über 90 Prozent aller Innovationen im Automobil liegen bereits heute im Bereich der Elektronik und Informatik. Moderne Fahrzeuge sind Rechenzentren auf Rädern.
Für die Informationstechnologie im Auto bieten verschiedene Hochschulen in Deutschland mittlerweile spezielle Studiengänge an. Zu den Vorreitern gehört die Hochschule Konstanz mit dem Studiengang Automobilinformationstechnik. „Unser interdisziplinärer Studiengang ist eine Kombination der Elektrotechnik und Informatik mit Anwendungsgebiet Auto“, erklärt Studiendekan Professor Dr. Florian Lang. Seiner Meinung nach gibt es drei Innovationstreiber in der Automobilindustrie: autonomes Fahren, Connectivity und Elektromobilität. Seit einigen Jahren dominiere dieses Trio die Neuentwicklungen und voraussichtlich auch noch mindestens in den nächsten zehn Jahren. „Mit unserem Studiengang decken wir vorrangig autonomes Fahren und Connectivity ab. In der Elektromobilität bieten wir Studierenden anwendungsorientierte Vertiefungsmöglichkeiten.“ Aufgaben im Zusammenspiel von Elektrotechnik und Informatik, den beiden Fachbereichen, um die es im Studium der Automobilinformationstechnik geht. Die Absolventen haben im Vergleich zu reinen Informatikern mehr Ahnung von Elektrotechnik, etwa Sensorik, Aktorik, Regelungstechnik und EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit). Im Vergleich zu Elektrotechnikingenieuren sind sie stark im Programmieren und sie kennen sich mit vernetzten Systemen, Rechnerarchitektur und Echtzeitbetriebssystemen aus.